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Was ist Leben - Online Media Server

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Erwin Schrödinger - <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Leben</strong>? 76<br />

33. Die Quantentheorie vermag sie zu erklären<br />

In diesem Falle wird der Beweis durch die Quantentheorie<br />

erbracht. Im Lichte heutiger Erkenntnisse steht der Vererbungsvorgang<br />

mit der eigentlichen Grundlage der Quantentheorie<br />

in enger Beziehung, ja er gründet sich auf sie. Diese<br />

Theorie wurde 1900 von Max Planck entwickelt. Die moderne<br />

Vererbungslehre beginnt mit der Wiederentdeckung der Mendelschen<br />

Arbeit durch De Vries, Correns und Tschermak (1900)<br />

und mit der Arbeit von De Vries über Mutationen (1901 bis<br />

1903). Damit fällt die Geburt der zwei großen Theorien beinahe<br />

zusammen, und es <strong>ist</strong> nicht zu verwundern, daß sie beide<br />

eine gewisse Reife erreichen mußten, bevor die Beziehung sich<br />

einstellen konnte. Auf Seiten der Quantentheorie brauchte es<br />

mehr als ein Vierteljahrhundert, bis 1926-27 W. Heitler und F.<br />

London die Quantentheorie der chemischen Bindung in allgemeinen<br />

Zügen umrissen. Die Theorie von Heitler-London geht<br />

von den scharfsinnigsten und kompliziertesten Vorstellungen<br />

der letzten Entwicklung der Quantentheorie (der »Quanten-<br />

oder Wellenmechanik«) aus. Eine Darstellung ohne Mathematik<br />

<strong>ist</strong> beinahe unmöglich oder würde zum mindesten ein<br />

weiteres kleines Buch benötigen. Jetzt, nachdem alle Arbeit<br />

getan <strong>ist</strong> und zur Klärung unseres Denkens gedient hat,<br />

scheint es glücklicherweise möglich, die Beziehung zwischen<br />

»Quantensprüngen« und Mutationen auf eine unmittelbarere<br />

Art aufzuzeigen und den augenblicklich auffallendsten Punkt<br />

herauszugreifen. Gerade das versuchen wir hier.<br />

34. Quantentheorie – Unstetigkeiten – Quantensprünge<br />

Die große Enthüllung der Quantentheorie lag in der Entdeckung<br />

von Unstetigkeiten im Buche der Natur, und zwar<br />

gerade in einem Zusammenhang, in dem nach den bis dahin<br />

herrschenden Ansichten alles außer der Stetigkeit unsinnig<br />

erschien.<br />

Der erste Fall dieser Art betraf die Energie. Im großen<br />

Maßstab betrachtet, ändert ein Körper seine Energie konti-

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