Ortslage Gaschwitz - Begruendung - Stadt Markkleeberg

Begründung zur Satzung des Seite 14
Bebauungsplanes "Ortslage Gaschwitz“ in Markkleeberg
5.2 Historische Entwicklung
Gaschwitz wurde erstmalig 1350 als Godiswicz erwähnt, im Jahre 1390 dann im Zusammenhang
mit Reinhold von Gaschwitz als Lehnsherr einer Wasserburg Gaschwitz.
Aus dem Herren- bzw. Rittersitz des 14. und 15. Jahrhunderts entstand zu Beginn des
16. Jahrhunderts ein Rittergut. Das dazugehörige gleichnamige Dorf entwickelte sich in der
Folge stets in Abhängigkeit vom Rittergut. Eine Kirche wurde in Gaschwitz nicht errichtet.
Abbildung 3: Gaschwitz um 1800 (Ausschnitt aus Meilenblätter von Sachsen 1780 - 1806); Quelle: Wikipedia/SLUB
Dresden/Deutsche Fotothek
An der bereits 1842 eröffneten Bahnstrecke Leipzig - Altenburg erhielt Gaschwitz 1870 einen
Eisenbahnhaltepunkt und wurde gleichzeitig zu einem bedeutenden Knoten für den Güterverkehr
ausgebaut.
Dieser Standortvorteil begünstigte Gaschwitz in seiner weiteren Entwicklung, so dass sich
Gaschwitz im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem attraktiven Naherholungs- und Wohnort
mit Villenbebauung zwischen Harthwald und Pleißenaue entwickelte. Im Ort entstanden Ausflugsgaststätten
wie die Central-Halle, die noch bis in die zweite Hälfte des
20. Jahrhunderts als beliebte Tanzgaststätte und Konzerthalle in Betrieb war.
Im Jahre 1874 wurde die Bahnstrecke Gaschwitz - Meuselwitz über Zwenkau eröffnet, um
1879 dann die Strecke nach Leipzig-Plagwitz. Mit zunehmender Industrialisierung wandelte
sich das Gesicht des Ortes mit seinen Ausflugsgaststätten und Villen hin zu einem Arbeiterwohnort.
Zahlreiche Eisenbahner und später auch Bergleute fanden in den einfachen
Werkswohnungen der Betriebe Unterkunft.
Satzungsfassung vom 20.07.2011