Ortslage Gaschwitz - Begruendung - Stadt Markkleeberg
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Begründung zur Satzung des Seite 15<br />
Bebauungsplanes "<strong>Ortslage</strong> <strong>Gaschwitz</strong>“ in <strong>Markkleeberg</strong><br />
Im Jahre 1895 erfolgte die Einrichtung der ersten, wenn auch zunächst nur einzügigen<br />
Schule in <strong>Gaschwitz</strong>. Um 1910 wurde <strong>Gaschwitz</strong> an das öffentliche Elektroenergieversorgungsnetz<br />
angeschlossen, 1920 an das der Wasserversorgung.<br />
Im Jahre 1905 wurde in <strong>Gaschwitz</strong> unter Nutzung des vom Rittergut als Golfplatz zur Verfügung<br />
gestellten Geländes einer der ersten Golfclubs in Deutschland gegründet. Er bestand<br />
bis 1945.<br />
Satzungsfassung vom 20.07.2011<br />
Das Plangebiet wurde auf<br />
den historischen Plan über-<br />
tragen und rot umgrenzt dar-<br />
gestellt.<br />
Südlich daran angrenzend ist<br />
das Rittergut <strong>Gaschwitz</strong> (im<br />
Plan mit „G.“ gekennzeich-<br />
net) mit seinem weitläufigen<br />
Park erkennbar, der sich<br />
einst westlich der Pleiße bis<br />
in den Nordosten des Plan-<br />
gebiets erstreckte.<br />
Abbildung 4: <strong>Gaschwitz</strong> auf einer Karte von 1907; Quelle: Wikipedia/SLUB Dresden/Deutsche Fotothek<br />
Im Jahre 1925 wurde das Rittergut an die AG Sächsische Werke (ASW) verkauft, die in<br />
Vorbereitung des geplanten Braunkohlebergbaus Ländereien erwarb.<br />
Einen deutlichen Bevölkerungszuwachs brachten die Erweiterung der Bahnanschlüsse und<br />
die Einrichtung des Rangierbahnhofs. Im Jahr 1939 war ein Drittel der Haushaltsvorstände in<br />
<strong>Gaschwitz</strong> bei der Deutschen Reichsbahn beschäftigt. Zudem ermöglichte der Arbeitgeber<br />
Braunkohlenindustrie weiteren Bevölkerungszuwachs.<br />
Nach 1945 wurde das Gut enteignet und zu einem Volkseigenen Gut (VEG) umgewandelt.<br />
Das neue Herrenhaus wurde vom Gut abgegrenzt und ab 1947 (bis 2000) als Schule genutzt.<br />
Im Jahre 1969 wurde der erste Teil des späteren Leipziger S-Bahn-Netzes eröffnet, der unter<br />
der Bezeichnung „Linie A“ firmierte und vom Hauptbahnhof über das Messegelände bis<br />
nach <strong>Gaschwitz</strong> und von dort über Plagwitz zurück zum Hauptbahnhof führte, weshalb<br />
<strong>Gaschwitz</strong> als südlicher Umkehrpunkt dieser herzförmigen Ringverkehrslinie große Bedeutung<br />
hatte. Daher sammelte sich am Bahnhof <strong>Gaschwitz</strong> auch der Werksverkehr der großen<br />
(karbochemischen) Betriebe des Leipziger Südraumes.