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Ortslage Gaschwitz - Begruendung - Stadt Markkleeberg

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Begründung zur Satzung des Seite 63<br />

Bebauungsplanes "<strong>Ortslage</strong> <strong>Gaschwitz</strong>“ in <strong>Markkleeberg</strong><br />

7.3.3.5 Schutzgut Landschaft<br />

Bestand<br />

Die alte <strong>Ortslage</strong> <strong>Gaschwitz</strong> besitzt mit den zahlreichen vorhandenen baulichen Kulturdenkmalen<br />

(Gustav-Meisel-Straße, Hauptstraße) und dem teilweise vorhandenen alten Baumbestand<br />

in den Privatgrundstücken Landschaftsbildbereiche mit ästhetisch besonderer Bedeutung.<br />

Andere Bereiche der Gemengelage fallen dagegen weniger angenehm auf (Leerstand,<br />

Sanierungsbedarf bis hin zu desolater Bausubstanz, Versiegelungen).<br />

Die Umgebung des Standorts ist von Restseen der ehemaligen Braunkohlentagebaue im<br />

Westen (Cospudener, Zwenkauer See) und im Osten (<strong>Markkleeberg</strong>er, Störmthaler See) gerahmt,<br />

wobei auf die alte <strong>Ortslage</strong> aber vordergründig die vorhandenen Trassen (S-Bahn im<br />

Westen, verlegte Pleiße, B 2) im Osten prägend wirken.<br />

Im Norden grenzt der <strong>Gaschwitz</strong>er Friedhof, weitere Wohnbebauung und die Wohnsiedlung<br />

„Kleine Aue“ an das BPL-Gebiet. Im Süden ist das ehemalige <strong>Gaschwitz</strong>er Gut mit Resten<br />

der historischen Bebauung und des Gutsparks benachbart, weiter südlich folgt die Querung<br />

der Autobahn A 38.<br />

Vorbelastungen, Nutzungs-, Qualitäts- und Schutzkriterien<br />

Mit der Industrialisierung im 20. Jahrhundert ist das Landschaftsbild der Umgebung stark<br />

überprägt worden. Die <strong>Ortslage</strong> <strong>Gaschwitz</strong> verlor dabei mehr als zwei Drittel ihrer Fluren und<br />

damit auch die Anbindungen nach Ost und West. Der Ort verblieb auf einem schmalen<br />

Landstreifen, gerahmt von den gebündelten Verkehrs- und Vorfluttrassen, inmitten der Tagebaulandschaft.<br />

Mit diesen Auswirkungen hat der Ort in seinem Selbstverständnis noch immer zu kämpfen.<br />

Bedingt durch die Abwanderung der Einwohner im arbeitsfähigen Alter nach dem Zusammenbruch<br />

der Industrie im Südraum Leipzig und die damit verbundene statistische Überalterung<br />

der <strong>Gaschwitz</strong>er Einwohner weist das Gebiet für <strong>Markkleeberg</strong>er Verhältnisse einen<br />

überdurchschnittlichen Gebäudeleerstand auf, der sich in unterschiedlicher Form auf das<br />

Landschaftsbild beeinträchtigend auswirkt (Sanierungsstau, Verwahrlosung von Grundstücksteilen).<br />

Qualitäts- und Schutzkriterien stellen dagegen der alte Gehölzbestand, die wertvolle historische<br />

Bausubstanz und die noch vorhandenen dörflichen Proportionen der Siedlungsstruktur<br />

dar.<br />

Bewertung<br />

Hochwertig für das Landschaftsbild sind die vorhandenen Gehölzbestände, hier vor allem<br />

die raumprägenden Altbäume und Baummassive, letztere besonders im Bereich Hans-<br />

Steche-Weg 5 und 7, Gustav-Meisel-Straße 3. Auch jenseits der Plangebietsgrenze östlich<br />

der Brunnengasse 1 schließen wertvolle Altbäume an. Ein weiteres wichtiges Potential bilden<br />

die denkmalgeschützte Bausubstanz und die historische Siedlungsstruktur, die beide<br />

zum Selbstverständnis des Ortsteiles <strong>Gaschwitz</strong> beitragen.<br />

Die vorliegende B-Planung, die vorrangig den Bestand städtebaulich ordnet und nur punktuell<br />

neue Bauflächen ausweist, wirkt sich nicht erheblich auf das Schutzgut aus.<br />

Satzungsfassung vom 20.07.2011

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