Ortslage Gaschwitz - Begruendung - Stadt Markkleeberg
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Begründung zur Satzung des Seite 16<br />
Bebauungsplanes "<strong>Ortslage</strong> <strong>Gaschwitz</strong>“ in <strong>Markkleeberg</strong><br />
<strong>Gaschwitz</strong> gehört zu den Orten, die auf dem schmalen Landpfeiler zwischen den Tagebauen<br />
Espenhain und Zwenkau erhalten blieben. Ab Ende der 1950er Jahre erfolgte die teilweise<br />
Devastierung durch die heranrückende Braunkohlegewinnung: 1964/65 begann die Überbaggerung<br />
der westlichen Teile von <strong>Gaschwitz</strong> bis an die Bahnlinie durch den Tagebau Böhlen<br />
(1969 in Tagebau Zwenkau umbenannt). Deshalb mussten 767 <strong>Gaschwitz</strong>er umgesiedelt<br />
werden. Die Bahnverbindung nach Zwenkau wurde 1957 wegen des voranschreitenden Tagebaus<br />
Zwenkau stillgelegt und abgerissen.<br />
Von 1958 bis 1969 wurde die Pleiße begradigt und an den Ostrand des Ortes verlegt und<br />
von 1971 bis 1976 wurde die Fernverkehrsstraße F 2/F 95 neu trassiert (heutiger Verlauf<br />
B 2/B 95), um das Gelände für die Überbaggerung durch den Tagebau Espenhain freizumachen.<br />
Dem fielen große Teile des Gutsparks zum Opfer.<br />
Insgesamt verlor <strong>Gaschwitz</strong> durch Überbaggerung 70 % seiner Flur und war lange Zeit fast<br />
nur noch als Bahnstation inmitten von „Mondlandschaften“ bekannt.<br />
Während in den letzten Jahren alle anderen <strong>Markkleeberg</strong>er Ortsteile (zum Teil erheblichen)<br />
Bevölkerungszuwachs erfuhren, blieb <strong>Gaschwitz</strong> die einzige Ausnahme.<br />
Jahr 1834 1871 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1990 1997 2009 2010<br />
Einwohner 154 144 176 829 1.273 1.740 2.106 2.226 1.975 1.149 934 671 761<br />
Satzungsfassung vom 20.07.2011<br />
Quellen:<br />
1834 - 1997 - Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen<br />
2009 - <strong>Markkleeberg</strong> (Stichtag: 30.03.2009)<br />
2010 - <strong>Markkleeberg</strong> (Stichtag: 30.09.2010)<br />
Am 15. November 1992 entschieden sich die Bürger von <strong>Gaschwitz</strong> in einer Bürgerabstimmung<br />
für die Eingliederung nach <strong>Markkleeberg</strong>.<br />
Seit dem 1. August 1993 ist <strong>Gaschwitz</strong> ein Ortsteil von <strong>Markkleeberg</strong>.