UMIVERSITATIS LATVIENSIS - DSpace
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Lände nicht besonders weit gelegen ist. Weiter muss erwähnt<br />
werden,<br />
dass das Auffinden aller neuen Arten nicht nur auf das<br />
J. 1925 beschränkt war, vielmehr dauerte es bis zur letzten Zeit<br />
fort. Da der Bf. Rīga -<br />
Preču (Güterbf.) ein recht<br />
grosses<br />
Areal<br />
besitzt, auf dem die Orientierungsverhältnisse ziemlich un-<br />
günstig sind, so kann natürlich die Möglichkeit nicht ausge-<br />
schlossen werden, dass die betreffenden Pflanzen erst viel später<br />
nach der Einshleppung<br />
bemerkt worden sind.<br />
Die Ueberzeugung, dass Einschleppungen auch jetzt vor-<br />
kommen, haben die Erfahrungen auf dem Bf. Rīga -<br />
Krasts<br />
(Hafenbf.) verstärkt. Hier fiel von Anfang an die Umgebung<br />
einiger besonders stark benutzten Speicher durch den Reichtum<br />
an ein- und zweijährigen Adventivpflanzen<br />
auf. Das Gedeihen<br />
der vieljährigen Pflanzen wird hier durch die EBverwaltung auf<br />
das schwerste bedroht, da hier mehrfach im Jahr die ganze Ve-<br />
getation vernichtet wird. Nur einzelnen einjährigen Pflanzen<br />
gelingt es in den kurzen Zwischenzeiten bis zur Blüte und even-<br />
tuell sogar bis zur Fruktifikation zu kommen. Diese Gegend<br />
wurde besonders sorgfältig untersucht und doch konnten fast je-<br />
den Sommer neue, zum Teil seltene und hier nur allein ange-<br />
troffene Pflanzen gefunden werden. Ihr Uebersehen in den<br />
früheren Jahren ist in allen Fällen wohl kaum anzunehmen.<br />
Etwas ähnliches habe ich auf dem Bf. Šķirotava (Bf. Getlings-<br />
moor) beobachtet.<br />
Wie schon oben erwähnt sind die Adventivpflanzen mit ganz<br />
wenigen Ausnahmen (Hordeum jubatum,<br />
Commelina communis,<br />
Medicago prostrata, Lepidium densiflorum) in U. S. S. R. ein-<br />
heimisch.<br />
Das Schicksal der Adventivpflanzen ist gewöhnlich traurig.<br />
Der grösste Teil ist einem früheren oder späteren Untergange<br />
geweiht. Eine ganze Reihe von Faktoren sind dabei mitschuldig,<br />
insbesondere das meistens rücksichtslose Verhalten der Menschen,<br />
die scharfe Konkurrenz der einheimischen Flora und ungünstige<br />
klimatische Verhältnisse. Gerade die Letzteren werden in den<br />
meisten Fällen massgebend sein,<br />
dass die betreffenden Pflanzen<br />
nicht im stände sind, sich eine Nachkommenschaft zu sichern.<br />
Der grössere Teil der Adventivpflanzen<br />
stammt aus wärmeren<br />
Gegenden. Für viele Pflanzen ist der Sommer zu kurz oder zu<br />
kühl. Einige blühen erst im Herbst auf und können ebenfalls<br />
ihre Früchte nicht bis zur Reife bringen.<br />
vertragen die ausgereiften Samen den langen<br />
In anderen Fällen<br />
und feuchten<br />
Herbst nicht und verfaulen in der Erde. Wieder andere keimen<br />
nach einem gut überstandenen Winter zu frühzeitig im Frühling<br />
auf,<br />
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und werden von den in dieser Zeit so häufigen Nachtfrösten<br />
vernichtet. Es wäre noch zu erwähnen, dass der Boden an vie-