UMIVERSITATIS LATVIENSIS - DSpace
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entwickelt haben, ernstlich bedroht. Auf einer solchen Wiese<br />
fand ich auf dem Bf. Šķirotava (Bf. Getlingsmoor) ein einziges<br />
Exemplar von Lathyrus Aphaca. Andere Gefahren drohen den<br />
Pflanzen, die mit einem auffallenden und schönen Aeussern aus-<br />
gestattet sind. Ein all die Jahre beobachtetes Exemplar von<br />
Salvia nemorosa auf dem Bf. Mangaji (Bf. Mühlgraben) war be-<br />
ständig abgepflückt. Auch die prachtvollen Exemplare von dem<br />
Eryngium planum auf dem Bf. Rīga -<br />
Preču (Güterbf.) waren im-<br />
mer sehr beschädigt. Im J. 1929 fand ich nur den unteren Teil<br />
eines Stengels mit paar Blättern, dessen Identifizierung nur die<br />
frühere Bekanntschaft mit minder beschädigten Exemplaren er-<br />
laubte. Das Vieh kommt in diesen beiden Fällen wohl nicht in<br />
Betracht, da die erste Pflanze gegen Viehfrass durch aetherische<br />
Oele, und die zweite durch ihren ziemlich stachligen Aufbau<br />
geschützt ist. Man wird am ehesten an Passanten denken müs-<br />
sen, denen diese Pflanzen durch ihre Pracht aufgefallen sind.<br />
Weitere Gefahren bedrohen die zur Ausfuhr bestimmten Holz-<br />
materialien. Für diese Zwecke sind auf den Bf. bestimmte<br />
Plätze reserviert, doch sind sie häufig überfüllt, und dann wird<br />
das Holz auf jeder freien Fläche gestapelt. Auf diese Art wurde<br />
der erste Fundort von Lactuca Tatarica auf dem Bf. Riga-Krasts<br />
vernichtet, dasselbe Schicksal hatte eine daselbst gedeihende<br />
Ansiedlung von Artemisia Austriaca. 1927 wuchs Plantago<br />
ramosa in ungeheuren Mengen auf einem Hafenmol in Bolderäja<br />
(Bolderaa). 1929 war der ganze Mol mit Exportholz bedeckt<br />
und an den schmalen, frei gebliebenen Stellen gelang<br />
nicht ein einziges Exemplar<br />
dieser Pflanze aufzufinden.<br />
es mir<br />
Doch als der grösste Feind der Adventivpflanzen ist wohl<br />
die EBverwaltung anzusehen, die bestrebt ist die Bf. in „Ord-<br />
nung" zu halten. Schon Lehmarm war der Bedeutung dieses<br />
Umstandes bewusst, ebenso Ro t h er t, der noch sagen konnte,<br />
dass eine gründliche Vernichtung der ganzen<br />
Vegetation auf<br />
grösseren Strecken seiner Zeit nicht allzu häufig vorgenommen<br />
wurde. Leider kann man jetzt dasselbe nicht mehr behaupten.<br />
Gerade an den Stellen, wo der Verkehr besonders ausgedehnt<br />
ist, und wo man folglich auch die grösste Zahl von eingeschlepp-<br />
ten Pflanzen erwarten könnte, ist die Rührigkeit<br />
der Admini-<br />
stration besonders gross. An solchen Strecken vernichten ganze<br />
Gruppen von Arbeiterinnen mit Harken,<br />
Hacken und Schaufeln<br />
die ganze Vegetation mehrmals im Sommer und Herbst. Ge-<br />
wöhnlich werden dann auch die Geleisabstände nicht verschont.<br />
An diesen Stellen können bis zur Fruchtreife nur ganz wenige<br />
schnellwachsende Pflanzen gelangen.<br />
Nicht selten sind die vom<br />
Verkehr besonders beanspruchten Stellen gepflastert,<br />
die Entwicklung einer Vegetation<br />
98<br />
was für<br />
schier unüberwindliche Hinder-