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Interkulturelle Konflikte in Nachbarschaften und ihre Lösung durch ...

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Resümee <strong>und</strong> Ausblick<br />

ziele häufig <strong>durch</strong> <strong>in</strong>terpersonale Probleme <strong>und</strong> Kompetenzstreitigkeiten oder Arbeitsüberlastung<br />

<strong>und</strong> Unüberschaubarkeit der Angebote gefährdet s<strong>in</strong>d.<br />

Es kann also festgehalten werden, dass Mediation bei der <strong>Lösung</strong> <strong>in</strong>terkultureller Nachbarschaftskonflikte<br />

nicht als der Königsweg betrachtet werden darf, sondern als e<strong>in</strong><br />

Instrument von vielen, deren Wahl <strong>durch</strong> die Erfordernisse der Situation bestimmt<br />

werden sollte. Dafür s<strong>in</strong>d fachliche Qualifikation <strong>und</strong> <strong>in</strong>terkulturelle Sensibilität sowie<br />

e<strong>in</strong>e umfassende Konfliktanalyse von entscheidender Bedeutung.<br />

Ausblick<br />

Im städtischen Zusammenleben gilt kulturelle Vielfalt als konstitutiv für Urbanität. In<br />

<strong>in</strong>terkulturellen <strong>Nachbarschaften</strong> treten jedoch unterschiedliche Lebensgewohnheiten<br />

<strong>und</strong> Vorstellungen vom Zusammenleben auf, die sich – häufig gepaart mit sozioökonomischen<br />

Problemlagen - zu <strong>Konflikte</strong>n entwickeln. Als Folge problematischer <strong>Nachbarschaften</strong>,<br />

<strong>in</strong> denen oft auch <strong>in</strong>terkulturelle <strong>Konflikte</strong> vorkommen, kann e<strong>in</strong>e Stigmatisierung<br />

des Wohnviertels mit vermehrten Vorurteilen den Bewohnern gegenüber entstehen.<br />

In den Medien, der Stadtpolitik <strong>und</strong> der öffentlichen Me<strong>in</strong>ung werden solche<br />

Problemlagen häufig kulturalisiert.<br />

Es besteht diesbezüglich e<strong>in</strong> Bedarf an Projekten, die e<strong>in</strong>en konstruktiven Umgang mit<br />

<strong>Konflikte</strong>n fördern <strong>und</strong> deren Implementierung sollte <strong>in</strong> Zukunft verstärkt unterstützt<br />

werden. Gerade im Bezug auf die räumliche Nähe ist zu betonen, dass das Konfliktpotenzial<br />

<strong>durch</strong> entsprechende planerische Überlegungen, wie zum Beispiel bezüglich<br />

Wohnungszuschnitten oder Schallschutz gesenkt werden könnte. Übergeordnet sollte<br />

bezüglich der Wohnlage von Migranten das Ziel se<strong>in</strong>, freiwillige ethnische Segregation<br />

nicht zu verdammen, unfreiwillige Ghettoisierung jedoch zu verh<strong>in</strong>dern.<br />

Deutschland ist e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>wanderungsland. Aus dieser Tatsache ergeben sich viele Herausforderungen,<br />

mit denen <strong>in</strong> Zukunft auf unterschiedlichsten Ebenen umgegangen werden<br />

muss.<br />

Ob man nun e<strong>in</strong>en positiven Blick beispielsweise auf die multikulturelle Gastronomie<br />

wirft oder sich über die Erweiterungspläne der Moschee ärgert - im Zusammenleben<br />

wird oft das Besondere, Fremde, das mit der e<strong>in</strong>heimischen Kultur Unvere<strong>in</strong>bare herausgestellt.<br />

Diese Instrumentalisierung von Kultur, ob nun <strong>durch</strong> Deutsche oder Migranten<br />

selbst, birgt die Gefahr e<strong>in</strong>er weiteren Verstärkung von Vorurteilen <strong>und</strong> der zunehmenden<br />

Empf<strong>in</strong>dung von Differenzen. Um diesen Vorgängen <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enem<br />

Konfliktpotenzial entgegenzuwirken, ist es me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach <strong>in</strong> Zukunft unerlässlich,<br />

auf beiden Seiten e<strong>in</strong>en gleichberechtigten, offenen Umgang zu fördern. Der verstärkte<br />

E<strong>in</strong>bezug von Migranten <strong>in</strong> Konfliktlösungse<strong>in</strong>richtungen, Beratungsstellen <strong>und</strong> auch <strong>in</strong><br />

öffentlichen Stellen wie der Planung könnte dies unterstützen.<br />

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