Interkulturelle Konflikte in Nachbarschaften und ihre Lösung durch ...

Münchner Nachbarschaften
Fazit interkulturelle Konflikte in Nachbarschaften
Durch diese Darstellung sollte ein Einblick in die von Experten in München wahrgenommenen
interkulturellen Nachbarschaftskonflikte, ihre Ursachen und möglichen Auswirkungen
gegeben werden. Es zeigt sich, dass unterschiedliche Lebensgewohnheiten, die
zum Teil auch mit einem anderen kulturellen Hintergrund in Zusammenhang stehen, oft
zu Konflikten führen. Diese werden durch räumliche Nähe und bauliche Gegebenheiten
verstärkt bzw. gerade am Wohnort als besonders störend empfunden, da dieser eine
Rückzugsfunktion erfüllt (vgl. Häußermann/ Siebel 2001, S.76; Mediationsinstitut
Nachbarschaft intakt 2004). Strukturelle Ursachen führen zusätzlich dazu, dass gerade
Migranten in Nachbarschaften wohnen, in denen ökonomische und soziale Probleme zu
Konflikten führen, welche sich mitunter an kulturellen Unterschieden entzünden.
Dabei ergaben die Expertenaussagen kein wirklich überraschendes Bild der kulturell
bedingten Unterschiede. Interessanterweise bestätigten die Erfahrungen aus der Praxis
vielmehr die klassische Vorstellung des südländischen Migranten, der sich mit vielen
Bekannten und Kindern bis spät abends im Garten aufhält.
Diese Arbeit fokussiert auf interkulturelle Konflikte unter dem Aspekt von Ethnien und
Nationalitäten, in den Expertenbefragungen deutete sich jedoch auch an, dass „Kultur“
nicht nur zwischen Ethnien variiert, sondern gerade auch zwischen unterschiedlichen
Generationen, Bildungsniveaus und sozialen Schichten interkulturelle Konflikte auftreten
(vgl. Nicklas 1991, S.130).
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