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Interkulturelle Konflikte in Nachbarschaften und ihre Lösung durch ...

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1) Individualismus – Kollektivismus der Kulturen <strong>in</strong> München<br />

Individualismus<strong>in</strong>dexwert<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Individualismus<strong>in</strong>dex ausgewählter Nationalitäten<br />

<strong>in</strong> München<br />

Anhang<br />

Jugoslawien Griechenland Türkei Österreich Deutschland Italien USA<br />

Individualismus<strong>in</strong>dex nach Hofstede; Eigene Darstellung<br />

Quelle: Hofstede 1993, S. 69<br />

E<strong>in</strong> hoher Wert auf der Skala bedeutet e<strong>in</strong>e eher <strong>in</strong>dividualistische Nationalität, niedrige<br />

Werte werden eher kollektivistischen Kulturen zugerechnet. Die Punktezahlen markieren die<br />

relative Position des jeweiligen Landes.<br />

Hofstede def<strong>in</strong>iert die Dimension Individualismus - Kollektivismus folgendermaßen:<br />

„Individualismus beschreibt Gesellschaften, <strong>in</strong> denen die B<strong>in</strong>dungen zwischen den Individuen<br />

locker s<strong>in</strong>d: man erwartet von jedem, dass er für sich selbst <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e unmittelbare Familie<br />

sorgt. Se<strong>in</strong> Gegenstück, der Kollektivismus, beschreibt Gesellschaften, <strong>in</strong> denen der Mensch<br />

von Geburt an <strong>in</strong> starke, geschlossene Wir-Gruppen <strong>in</strong>tegriert ist, die ihn e<strong>in</strong> Leben lang<br />

schützen <strong>und</strong> dafür bed<strong>in</strong>gungslose Loyalität verlangen“ (vgl. 1993, S. 67).<br />

Es zeigt sich e<strong>in</strong> starkes Gefälle zwischen den <strong>in</strong> München lebenden Kulturen, wobei<br />

Deutschland im Verhältnis eher als <strong>in</strong>dividualistische Kultur gesehen werden kann, Jugoslawien,<br />

die Türkei <strong>und</strong> Griechenland eher als kollektivistisch. Überraschend s<strong>in</strong>d die relativ<br />

große Distanz zwischen Österreich <strong>und</strong> Deutschland <strong>und</strong> der hohe Individualismuswert von<br />

Italien, das Stereotypen zufolge als besonders familienfre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> gruppenorientiert gilt.<br />

Inwiefern diese Punkteergebnisse <strong>durch</strong> andere Faktoren zu erklären s<strong>in</strong>d oder aber Hofstedes<br />

Modell <strong>in</strong> Frage gestellt werden sollte, kann <strong>in</strong> diesem Rahmen nicht geklärt werden.<br />

In der Grafik ist neben den Punktewerten der fünf häufigsten Migrantengruppen <strong>in</strong> München<br />

<strong>und</strong> dem deutschen Individualismus<strong>in</strong>dexwert auch der Wert für die USA dargestellt. Da viele<br />

Mediationsmodelle aus der US-Amerikanischen Perspektive entstanden s<strong>in</strong>d, ist es s<strong>in</strong>nvoll,<br />

die Differenzen zwischen deutscher <strong>und</strong> nordamerikanischer Kultur bezüglich des angenommenen<br />

Individualismusgrads <strong>in</strong> Relation zu setzen. Die Abbildung zeigt, dass die von Hofstede<br />

angenommenen Individualismuswerte stark differieren, demzufolge bei

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