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Interkulturelle Konflikte in Nachbarschaften und ihre Lösung durch ...

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Glossar<br />

(§194 Absatz 1 BGB). Wesentliches Merkmal des Anspruchs ist die Möglichkeit se<strong>in</strong>er<br />

gerichtlichen Durchsetzung im Wege e<strong>in</strong>er Klage.<br />

Kulturrelativismus<br />

Ethnozentrische Reaktionen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> jeder Kultur per se angelegt <strong>und</strong> somit schwer zu<br />

vermeiden. Doch sie widersprechen dem „Konzept von der Gleichheit aller Menschen<br />

(...), das heute –zum<strong>in</strong>dest als Zielvorstellung – der gesellschaftlichen <strong>und</strong> politischen<br />

Ethik zugr<strong>und</strong>e liegt“ (Maletzke 1996, S. 26). Der Kulturrelativismus fordert als Gegenentwurf<br />

zum Ethnozentrismus „den Verzicht auf vorschnelle Urteile, wenn man mit<br />

Gruppen oder Gesellschaften zu tun hat, die sich von der eigenen unterscheiden“<br />

(Hofstede 1993, S. 21). Er betont also die Pluralität von Kulturen <strong>und</strong> postuliert, dass<br />

Kulturen nicht verglichen oder aus dem Blickw<strong>in</strong>kel e<strong>in</strong>er anderen Kultur bewertet<br />

werden können.<br />

Methodenkenntnis <strong>in</strong> der Mediation<br />

„Das Verfahren berücksichtigt (...) die Erkenntnisse der Psychologie <strong>und</strong> Konfliktforschung,<br />

nach denen Gefühle, E<strong>in</strong>stellungen, Beziehungen <strong>und</strong> Kommunikation als<br />

wesentliche Faktoren des Konflikts begriffen <strong>und</strong> <strong>in</strong> den <strong>Lösung</strong>sprozeß e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden müssen“ (Besemer 2002, S. 36; vgl auch Montada/ Kals 2001, S. 33/34). Zum<br />

Handwerkszeug von Mediatoren gehören neben verschiedene Formen der Moderation<br />

auch die im Folgenden genannten Kommunikationsmethoden:<br />

Aktives Zuhören:<br />

bedeutet, die Sicht der anderen Person voll <strong>und</strong> ganz zu verstehen. Hierzu gehört auch<br />

das sogenannte Spiegeln (d.h. das Gesagte zu wiederholen oder zusammenzufassen).<br />

Da<strong>durch</strong> wird oft deutlich, wo noch nicht erkannte Bedeutungsunterschiede liegen.<br />

Ich-Botschaften:<br />

jeder redet von se<strong>in</strong>en eigenen Erfahrungen <strong>und</strong> Gefühlen <strong>und</strong> versteckt sich nicht<br />

h<strong>in</strong>ter Allgeme<strong>in</strong>plätzen oder Beschuldigungen.<br />

E<strong>in</strong>zelgespräche:<br />

s<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>nvoll <strong>und</strong> notwendig, wenn e<strong>in</strong>zelne Aspekte nur ohne Druck der Gegenseite<br />

angesprochen werden können.<br />

Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g:<br />

ist e<strong>in</strong>e kreative Ideensammlung, bei der alle Vorschläge unkommentiert gesammelt<br />

<strong>und</strong> die brauchbarsten zur Weiterarbeit verwendet werden<br />

(vgl. Besemer 2002, S. 19/20; S. 116ff).<br />

Multikulturalismus<br />

Die dem Multikulturalismus zugr<strong>und</strong>eliegende Zielvorstellung be<strong>in</strong>haltet ebenso wie das<br />

Assimilationskonzept e<strong>in</strong>e sozio-ökonomische Integration der Migranten. Diese sollen<br />

jedoch <strong>ihre</strong> kulturelle Eigenständigkeit beibehalten, <strong>in</strong> das gesellschaftliche Leben des<br />

Aufnahmelandes e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> dessen Kulturelle Traditionen bereichern.<br />

Vere<strong>in</strong>facht gesagt kann man das Ziel des Multikulturalismus auch Integration ohne<br />

Assimilation nennen. Verb<strong>und</strong>en ist damit der Gedanke soziale Gerechtigkeit zu sichern.<br />

Voraussetzung für das Funktionieren dieses Konzepts ist e<strong>in</strong>e plurale, heterogene<br />

Gesellschaft, <strong>in</strong> die Zuwandernde auch bei Wahrung von Unterschieden <strong>in</strong>tegriert<br />

werden können. Als Gefahr wird jedoch gesehen, dass unterschiedliche Lebensformen<br />

<strong>und</strong> als unverzichtbar angesehene Normen nicht kompatibel se<strong>in</strong> könnten (vgl. Pristl<br />

2001, S. 83ff).<br />

Rasse<br />

Der Begriff der Rasse bezeichnet <strong>in</strong> der Biologie e<strong>in</strong>e Gruppe von Lebewesen, die sich<br />

<strong>durch</strong> <strong>ihre</strong> geme<strong>in</strong>samen Erbanlagen von anderen Artangehörigen unterscheiden. Im 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert begannen Wissenschaftler, diesen Begriff auch auf Menschen anzuwenden.<br />

Heute ist anerkannt, dass es menschliche Rassen so nicht gibt, sondern damit meist<br />

Rassismen e<strong>in</strong>hergehen. Dann werden soziale Aspekte mit biologischen Fakten gleichge-

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