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Interkulturelle Konflikte in Nachbarschaften und ihre Lösung durch ...

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Analyse <strong>in</strong>terkultureller Nachbarschaftskonflikte<br />

Abb. 4: Pyramide der H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>konflikte<br />

Quelle: Besemer 2002, S. 28<br />

Besemer selbst kritisiert: „Viele Konfliktursachen überschneiden sich, so daß e<strong>in</strong>e<br />

gewisse Doppelung e<strong>in</strong>tritt (z.B. Gefühle – emotionale Interessen; Intrapersonale<br />

Probleme – Werte – Sichtweise)“ (2002, S.29). Und Grotz gibt zu bedenken, dass e<strong>in</strong>e<br />

Klassifikation <strong>in</strong>terkultureller <strong>Konflikte</strong> Möglichkeiten des E<strong>in</strong>bezugs struktureller <strong>und</strong><br />

kultureller E<strong>in</strong>flüsse bieten sollte. Schließlich kann der Konflikt für die Konfliktpartei aus<br />

der dom<strong>in</strong>anten gesellschaftlichen Gruppe e<strong>in</strong>e vollkommen andere Ursache haben als <strong>in</strong><br />

der Wahrnehmung der Konfliktpartei aus der dom<strong>in</strong>ierten gesellschaftlichen Gruppe (vgl.<br />

Grotz 2003, S. 75).<br />

Inwiefern dieses Schema zur Darstellung möglicher Konfliktursachen <strong>in</strong> <strong>in</strong>terkulturellen<br />

<strong>Nachbarschaften</strong> geeignet ist oder für diesen Bereich Anpassungen vorgenommen<br />

werden sollten, wird <strong>durch</strong> die Anwendung bei der Konfliktanalyse der drei Beispielfälle<br />

im Kap. 6.2. geprüft.<br />

In der folgenden Übersicht möchte ich e<strong>in</strong>ige der von Besemer genannten Konfliktursachen<br />

darstellen <strong>und</strong> mit den Ausführungen anderer Autoren <strong>in</strong> Bezug setzen, so dass<br />

mögliche kulturelle oder räumliche Implikationen deutlich werden.<br />

Informationen<br />

• Mangel an Information<br />

• Fehl<strong>in</strong>formation<br />

• unterschiedliche E<strong>in</strong>schätzung darüber was wichtig ist<br />

• unterschiedliche Interpretation von Informationen<br />

• unterschiedliche Vorgehensweise zur Bewertung<br />

(vgl. Besemer 2002, S.28f)<br />

Interessen <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />

angenommene oder tatsächliche Konkurrenz um<br />

• reale (<strong>in</strong>haltliche) Interessen<br />

• Verfahrens<strong>in</strong>teressen<br />

• Psychologische Interessen<br />

(vgl. Besemer 2002, S.28f)<br />

Interessenkonflikte -> materielle Ressourcen<br />

Bedürfniskonflikte -> immaterielle Wünsche,<br />

wie z.B. Bedürfnis nach Ruhe.<br />

(vgl. Mar<strong>in</strong>ger/ Ste<strong>in</strong>weg 1997, S.5)<br />

Missverständnisse <strong>und</strong> Kommunikationsprobleme<br />

• unterschiedliche Sprachen<br />

• unterschiedliche Werte, Normen <strong>und</strong> Regeln<br />

(vgl. Ropers 1999, S. 69/70).<br />

• Kommunikation prägt das Konfliktgeschehen<br />

auf <strong>in</strong>haltlicher- <strong>und</strong> Beziehungsebene.<br />

Kommunikationsstörungen können dazu führen,<br />

dass sich e<strong>in</strong> Konflikt verschärft<br />

(vgl. Meyer 1997, S.36)<br />

Beziehungsproblem<br />

• starke Gefühle<br />

• Fehlwahrnehmungen oder Stereotype<br />

• wiederholtes negatives Verhalten<br />

• mangelnde Kommunikation bzw.<br />

Fehlkommunikation<br />

(vgl. Moore 1989, S. 27)<br />

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