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Interkulturelle Konflikte in Nachbarschaften und ihre Lösung durch ...

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Glossar<br />

setzt. Als Unterscheidungsmerkmale dienen dann Haut-, Haar- <strong>und</strong> Augenfarbe sowie<br />

Körper- <strong>und</strong> Gesichtsformen.<br />

Rassismus bezeichnet sowohl E<strong>in</strong>stellungen wie auch Handlungen, welche die Verachtung,<br />

Benachteiligung, Ausgrenzung <strong>und</strong> Unterdrückung von Menschen da<strong>durch</strong> legitimieren,<br />

dass sie e<strong>in</strong>e Auswahl vorhandener körperlicher Merkmale zu „Rassenmerkmalen“<br />

zusammenstellen <strong>und</strong> diese meist negativ bewerten. Oft besteht e<strong>in</strong> deutlicher<br />

Zusammenhang zwischen ideologischer Diskrim<strong>in</strong>ierung <strong>und</strong> ökonomischer Ausbeutung.<br />

(vgl. Humboldt Universität Berl<strong>in</strong>, Lehrstuhl für Recht <strong>und</strong> Geschlechterstudien.<br />

Onl<strong>in</strong>e im Internet (Stand: 05.11.2004):<br />

http://lms.hu-berl<strong>in</strong>.de/cgi-b<strong>in</strong>/glossar_recht.pl?Rasse )<br />

S<strong>in</strong>ti<br />

S<strong>in</strong>ti s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Untergruppe der Roma. Sie haben Indien vor ungefähr tausend Jahren<br />

verlassen, <strong>ihre</strong> Sprache ist dem Sanskrit verwandt.<br />

Unter anderem aufgr<strong>und</strong> der Verfolgungen <strong>in</strong> der Zeit des Nationalsozialismus s<strong>in</strong>d die<br />

S<strong>in</strong>ti e<strong>in</strong>e eher „unsichtbare“ M<strong>in</strong>derheit <strong>und</strong> werden kaum als eigenständige ethnische<br />

Gruppe wahrgenommen (vgl. Weyrauch 2002)<br />

Die S<strong>in</strong>ti haben trotz <strong>ihre</strong>s langen Aufenthalts <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>e beträchtliche kulturelle<br />

Eigenständigkeit bewahrt, darunter oft noch die eigene Sprache, das so genannte<br />

S<strong>in</strong>titikes. Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es viele Bräuche, die sogar noch auf <strong>ihre</strong> nord<strong>in</strong>dische<br />

Heimat zurückgehen (vgl. Wikipedia, freie Enzyklopädie. Onl<strong>in</strong>e im Internet:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/S<strong>in</strong>ti)<br />

S<strong>in</strong>tirecht<br />

S<strong>in</strong>ti haben e<strong>in</strong> eigenes recht strenges Gesetz („Tschatschepen“), an das sich jeder<br />

halten muss, der nicht von der Geme<strong>in</strong>schaft abgeschnitten werden will („paletschido“).<br />

Über dieses Gesetz wachen eigens dafür bestimmte Personen („Tschatschepaskeri“) <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>terne Gerichte (Kris) oder Ältestenräte. Ihre Rechtsordnung beruht auf mündlicher<br />

Überlieferung. Sie bezweckt, e<strong>in</strong>en Zustand der Ausgeglichenheit <strong>und</strong> Re<strong>in</strong>heit herzustellen<br />

<strong>und</strong> zu schützen.<br />

Diese autonomen, ungeschriebenen Überlieferungen s<strong>in</strong>d faktisch wirksam, obwohl sie<br />

<strong>durch</strong> das geschriebene Recht überschattet werden. Es wird die Auffassung vertreten,<br />

dass das geschriebene Recht ohne diese mündlichen Rechtstraditionen nicht auskommen<br />

kann (vgl. Weyrauch 2002).<br />

Transmigration<br />

Br<strong>in</strong>gt zum Ausdruck, dass viele Migranten nicht die Brücken zur Heimat abbrechen <strong>und</strong><br />

sich <strong>in</strong> der Fremde neu akklimatisieren, assimilieren oder resozialisieren, sondern <strong>in</strong><br />

mehreren Gesellschaften gleichzeitig, also transnational, leben. Denkt man diese These<br />

weiter, so würde irgendwann Migration nicht mehr als auf Dauer angelegter oder<br />

dauerhaft werdender Wechsel zu verstehen se<strong>in</strong>, sondern Migranten wären als an<br />

mehreren Orten Verwurzelte zu begreifen (vgl. Treibel 1999, S. 236).

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