02.06.2013 Aufrufe

Interkulturelle Konflikte in Nachbarschaften und ihre Lösung durch ...

Interkulturelle Konflikte in Nachbarschaften und ihre Lösung durch ...

Interkulturelle Konflikte in Nachbarschaften und ihre Lösung durch ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wichtige Merkmale des Mediationsverfahrens<br />

E<strong>in</strong>beziehung aller<br />

Konfliktbeteiligten<br />

Ergebnisoffenheit<br />

des Konflikts<br />

Vermittlung <strong>durch</strong><br />

unparteiische Dritte<br />

Mediation<br />

Nachbarschaftskonflikte<br />

Informell/<br />

außergerichtlich<br />

Freiwillig/<br />

selbstbestimmt/<br />

konsensorientiert<br />

Abb. 8: Wichtige Merkmale des Mediationsverfahrens<br />

Quelle: Besemer 2000, S. 15, ergänzt nach Hösl 2004, S. 29<br />

Für e<strong>in</strong>e Mediation s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> der Abbildung dargestellten Merkmale charakteristisch. Als<br />

wichtige Voraussetzungen gelten die Anwesenheit aller wichtigen Konfliktparteien, ke<strong>in</strong>e<br />

gravierenden Machtunterschiede zwischen den Parteien <strong>und</strong> ausreichend Zeit, um e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>vernehmliche Konfliktlösung zu erarbeiten. Zudem sollte es sich bei dem zu bearbeitenden<br />

Konflikt nicht um gr<strong>und</strong>sätzliche Wertorientierungen, gr<strong>und</strong>legende Rechte oder<br />

bloße Ja/ Ne<strong>in</strong>-Entscheidungen handeln. Die Streitenden müssen über e<strong>in</strong> gewisses Maß<br />

an Ausdrucksvermögen <strong>und</strong> Selbstbehauptungsfähigkeit verfügen <strong>und</strong> sollten, wie<br />

Besemer erwähnt, nicht gewaltsam unterdrückt werden oder unter ausgeprägten<br />

psychischen Erkrankungen oder starker Sucht leiden (vgl. Besemer 2002, S. 20). Wenn<br />

der Streit komplex ist <strong>und</strong> nicht oder nur schlecht im direkten Gespräch gelöst werden<br />

kann, die Streitenden aber Interesse an e<strong>in</strong>er <strong>Lösung</strong> haben, so kann Mediation andere<br />

Konfliktlösungswege ersetzen <strong>und</strong> ergänzen (vgl. B<strong>und</strong>esverband Mediation e.V. 2004a,<br />

S.5).<br />

Ablauf der Mediation<br />

Gr<strong>und</strong>legend ist für viele Mediationen e<strong>in</strong> Vorgehen <strong>in</strong> fünf Schritten: Nach der Anfangsphase,<br />

<strong>in</strong> der Voraussetzungen <strong>und</strong> Regeln geklärt werden, bekommen die Parteien die<br />

Möglichkeit, <strong>ihre</strong> Sichtweise des Konflikts zu schildern. Dann folgt die „Phase der <strong>Konflikte</strong>rhellung“<br />

– <strong>durch</strong> das Ausdrücken von Gefühlen, Wünschen <strong>und</strong> Interessen sollen<br />

die wirklichen Bedürfnisse der Personen gef<strong>und</strong>en werden. Anschließend werden <strong>Lösung</strong>smöglichkeiten<br />

gesammelt <strong>und</strong> nach e<strong>in</strong>er allen zusagenden Übere<strong>in</strong>kunft gesucht<br />

(Darstellung des Ablaufschemas --> Anhang 2). Mediationen müssen jedoch nicht immer<br />

nach den aufgeführten Mediationsschritten verlaufen. S<strong>in</strong>d die Gesprächsparteien nicht<br />

zu e<strong>in</strong>em direkten Kontakt bereit, kann e<strong>in</strong>e Shuttle Mediation angewendet werden.<br />

Dabei pendelt der Mediator zwischen den Parteien <strong>und</strong> überbr<strong>in</strong>gt die verschiedenen<br />

Sichtweisen des Konflikts (vgl. Schramkowski 2001, S. 65). In e<strong>in</strong>er Gruppenmediation<br />

mit mehr als zwei Parteien oder mehreren Personen pro Partei müssen die Mediatoren<br />

auch andere Methoden verwenden (--> Glossar Methodenkenntnisse). E<strong>in</strong>e Technik, bei<br />

der die dritte Partei e<strong>in</strong>e stärkere Rolle <strong>und</strong> zum Teil auch Entscheidungsbefugnis hat, ist<br />

zum Beispiel die Methode des M<strong>in</strong>i Trial. Hier präsentieren die Konfliktparteien <strong>ihre</strong><br />

Sichtweisen vor e<strong>in</strong>em unabhängigen Gremium, welches letztlich e<strong>in</strong>e Entscheidung<br />

36

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!