Download - Museen in Bayern
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22 Museumsporträt<br />
Die Zeitleiste zeigt die Geschichte Fürths von der Vorgeschichte<br />
bis zur Eröffnung der Dauerausstellung.<br />
Bereits 1878 wurde das Schulhaus durch e<strong>in</strong>en Anbau an der Ottostraße<br />
zu e<strong>in</strong>em dreiflügeligen Komplex erweitert, so dass von<br />
1879 bis 1912 auch die Königliche Realschule dort untergebracht<br />
werden konnte. 1969 zog die Staatliche Realschule, die 1991 den<br />
Namen Leopold-Ullste<strong>in</strong>-Realschule erhielt, <strong>in</strong> das Schulgebäude<br />
e<strong>in</strong>. Im Zuge des Fürther „Schulkarussells“ wechselte diese 2003<br />
<strong>in</strong> das Schulzentrum am Tannenplatz. Das Gebäude, <strong>in</strong> dem berühmte<br />
Söhne der Stadt wie Otto Seel<strong>in</strong>g, Jakob Wassermann,<br />
Gustav Schickedanz und Ludwig Erhard zur Schule gegangen waren,<br />
stand nun für e<strong>in</strong>e neue Nutzung zur Verfügung.<br />
Die Ausgangssituation<br />
Mit se<strong>in</strong>en über 114.000 E<strong>in</strong>wohnern ist Fürth zwar die „kle<strong>in</strong>ste<br />
Großstadt Deutschlands“, sie gehört aber dennoch zu den wirtschaftlich<br />
bedeutenden Städten <strong>Bayern</strong>s. Nicht nur die Ansiedlung<br />
neuer, <strong>in</strong>novativer Unternehmen und E<strong>in</strong>richtungen, wie dem<br />
Forschungspark „Neue Materialien“ und dem Fraunhofer Institut<br />
<strong>in</strong> der Uferstadt, macht sich im Stadtbild positiv bemerkbar. Auch<br />
viele „alte<strong>in</strong>gesessene“ Familienunternehmen mit weltweiten<br />
wirtschaftlichen Beziehungen prägen den Charakter der Stadt.<br />
Doch nicht nur wirtschaftliche und demographische Aspekte<br />
s<strong>in</strong>d hervorzuheben, um die Besonderheiten Fürths zu dokumentieren.<br />
Das Stadtbild Fürths hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren zunehmend<br />
gewandelt. Vom „grauen Vorort“ Nürnbergs entwickelte<br />
sich Fürth zu e<strong>in</strong>er „kulturbewussten und Kultur bewahrenden“<br />
Stadt, welche e<strong>in</strong>e der größten Denkmaldichten <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> aufzuweisen<br />
hat und dieses Erbe nun würdig zur Schau stellt. Die Vorbereitungen<br />
für das 1000-jährige Stadtjubiläum im Jahre 2007<br />
förderten diese Entwicklung zusätzlich. Die Innenstadt Fürths ist<br />
heute zu großen Teilen saniert und der umfangreiche Altbaubestand<br />
wird nicht nur von auswärtigen Touristen gewürdigt, sondern<br />
vor allem von den Bürgern der Stadt.<br />
Die neue Positionierung des Stadtmuseums mit neuer Konzeption<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em historischen Schulhaus bildet e<strong>in</strong>en weiteren<br />
bedeutenden Mosaikste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Ansiedlung von kulturellen E<strong>in</strong>richtungen<br />
wie dem Jüdischen Museum Franken <strong>in</strong> Fürth oder<br />
der Kunst Galerie Fürth um den alten Stadtkern. Das historische<br />
Museum, das vormals abseits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vorort und mit e<strong>in</strong>er nicht<br />
mehr zeitgemäßen Konzeption kaum Besucher anlockte, ist nun<br />
<strong>in</strong>s Zentrum der Stadt und <strong>in</strong>s Blickfeld der E<strong>in</strong>wohner und Touristen<br />
gerückt.<br />
Zur Konzeption<br />
Der Entwurf der Dauerausstellung basiert auf der im ersten Halbjahr<br />
2007 gezeigten, hauseigenen Ausstellung „Fürther Mosaikste<strong>in</strong>e“.<br />
Der Name dieser Ausstellung und ihre Programmatik<br />
entstanden aus der Idee, im Jubiläumsjahr Fürths – es wurde die<br />
erste schriftliche Erwähnung des Ortes vor tausend Jahren gefeiert<br />
– wichtige Teilelemente der Fürther Stadtgeschichte zu zeigen.<br />
Wenn auch <strong>in</strong> der neuen Dauerausstellung die Historie von<br />
der Vorgeschichte bis <strong>in</strong> die heutige Zeit dokumentiert wird, liegt<br />
der Fokus doch auf der Strukturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts<br />
– der Phase der Stadtwerdung und des wirtschaftlichen<br />
Aufschwungs Fürths. Dabei spielt auch die Sozialgeschichte e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Rolle, die bei allen Themen Berücksichtigung f<strong>in</strong>det. Die<br />
Inhalte der Fürther Stadtgeschichte werden durch Orig<strong>in</strong>alexponate,<br />
Reproduktionen, Inszenierungen und Medien<strong>in</strong>stallationen<br />
vermittelt.<br />
Da <strong>in</strong> Fürth bereits das Jüdische Museum Franken und das<br />
Rundfunkmuseum bestehen, werden <strong>in</strong> der neuen Dauerausstellung<br />
des Stadtmuseums sich mit diesen E<strong>in</strong>richtungen überlappende<br />
Themengebiete nur gestreift. Für e<strong>in</strong>e Vertiefung der Inhalte<br />
wird auf die spezialisierten <strong>Museen</strong> verwiesen.