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Download - Museen in Bayern

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44 Arbeitshilfen<br />

Museum und Web 2.0<br />

Von der Push- zur Pull-Generation<br />

Sybille Greis<strong>in</strong>ger<br />

a Grafik „How much time does Web 2.0 take?“ von N<strong>in</strong>a Simon.<br />

b Screenshot des Facebooke<strong>in</strong>trags der Villa Stuck, München.<br />

Seite mit den über flickr e<strong>in</strong>gebundenen Fotografien.<br />

Was ist Web 2.0? Wie funktionieren soziale Netzwerke? Lohnt<br />

sich der E<strong>in</strong>satz von Social Media auch für <strong>Museen</strong> und Ausstellungshäuser?<br />

Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Auftaktveranstaltung<br />

„stARTmuseum“ 1 der Tagung „stARTconference“<br />

(9.-10.09.2010, vgl. Tagungsbeitrag von Sab<strong>in</strong>e Garau, S. 67) <strong>in</strong><br />

Duisburg (www.startconference.org). Anlass genug für e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung<br />

<strong>in</strong> dieses aktuelle Thema sowie e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Blick auf<br />

die Aktivitäten <strong>in</strong> der Museumslandschaft <strong>in</strong> diesem Bereich zu<br />

werfen.<br />

Für viele <strong>Museen</strong> und Kulture<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d die Nutzung<br />

und vor allem der Nutzen von Social Media und Web 2.0 unklar.<br />

Zunächst e<strong>in</strong>mal ist Web 2.0 2 ke<strong>in</strong>e neue Art des Internets, sondern<br />

umschreibt e<strong>in</strong>en Paradigmenwechsel, der sich bereits seit<br />

2004 im Internet vollzieht: Der Nutzer wandelte sich dabei vom<br />

re<strong>in</strong>en Konsumenten zum Produzenten im WWW; entsprechende<br />

Instrumentarien und Anwendungen s<strong>in</strong>d unter dem Begriff Web<br />

2.0 oder Social Media zusammengefasst. Das Web 2.0 ist also<br />

e<strong>in</strong>e Art „Mitmach-Web“, das se<strong>in</strong>e Stärken <strong>in</strong> der Kollaboration<br />

und Interaktion versteht. Anwendungen, die e<strong>in</strong>e Partizipation<br />

erlauben, s<strong>in</strong>d beispielsweise das Social Bookmark<strong>in</strong>g 3 , Podcasts,<br />

RRS-Feeds 4 , Social Tagg<strong>in</strong>g5, Weblogs, Mashups, Foto- wie Video-Shar<strong>in</strong>g<br />

Portale oder Social Media Plattformen. 6 Woh<strong>in</strong> aber<br />

die Reise tatsächlich geht, weiß niemand so genau. Das Fazit des<br />

Keynote-Sprechers der „stARTmuseum“, der <strong>in</strong>ternational agierende<br />

Trendforscher und Medienfuturist Gerd Leonhard, war allerd<strong>in</strong>gs<br />

deutlich: Öffnen und Vernetzen ist für Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />

wichtig, ja geradezu e<strong>in</strong>e Überlebensstrategie. Dabei geht<br />

der Trend im Internet zu Videos, zu Smartphones und mobilen<br />

Endgeräten, woh<strong>in</strong> sich die Nutzung des Internets <strong>in</strong> den nächsten<br />

Jahren deutlich verlagern wird.<br />

Band<strong>in</strong>g statt Brand<strong>in</strong>g<br />

Band<strong>in</strong>g statt Brand<strong>in</strong>g lautet die Devise, was über die Interaktion<br />

der Institution mit se<strong>in</strong>en Besuchern bzw. „Freunden“ erreicht<br />

werden soll. Das Teilhaben an der täglichen Museumsarbeit und<br />

der gewährte Blick h<strong>in</strong>ter die Kulissen sowie e<strong>in</strong>e langfristige<br />

B<strong>in</strong>dung schaffen und sorgt automatisch für Empathie.Unterm<br />

Strich kann so ohne großen Aufwand und f<strong>in</strong>anziellen Investitionen<br />

Medienaufmerksamkeit erlangt werden („earned media“),<br />

sieht man e<strong>in</strong>mal vom Aufwand der Pflege und der notwendigen<br />

kreativen wie strategischen Planung zunächst e<strong>in</strong>mal ab.<br />

Die so genannte soziale Software bzw. sozialen Services<br />

stehen überwiegend kostenfrei im Internet zur Verfügung und<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach und <strong>in</strong>tuitiv bedienbar. Was <strong>in</strong> der Umsetzung und<br />

Pflege Personalkosten verursacht und gut geplant se<strong>in</strong> sollte, ist<br />

dann der gezielte E<strong>in</strong>satz der Anwendungen sowie deren kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Betreuung. E<strong>in</strong>e grobe E<strong>in</strong>schätzung nach Umfang der<br />

Web 2.0-Maßnahme kann man der nebenstehenden Grafik „How<br />

much time does Web 2.0 take?“ entnehmen oder das Tutorial<br />

von Annette Schw<strong>in</strong>dt zu Rate ziehen, das dezidiert erklärt, wie<br />

Kulture<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>e Fanseite auf Facebook erstellen können(www.startconference.org/2009/11/02/annette-schw<strong>in</strong>dt-facebook-fanseiten-fur-kulture<strong>in</strong>richtungen-und-kulturschaffende/).<br />

7<br />

Skalierbarer E<strong>in</strong>stieg<br />

Was aber ist die jeweils passende Maßnahme für das eigene Haus,<br />

und „verzettelt“ man sich nicht schnell mit all den unterschiedlichen<br />

Angeboten, die man am besten alle nutzen soll? Der Vorteil<br />

der Social Media liegt gerade <strong>in</strong> deren Skalierbarkeit. Die<br />

Angebote können jederzeit erweitert werden durch Erzeugung<br />

von Synergien und Mehrfachnutzung zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Anwendungen<br />

wie Newsfeeds, Flickr, Youtube, Twitter, die beispielsweise<br />

auf Facebook oder auf der eigenen Webseite <strong>in</strong>tegrierbar<br />

s<strong>in</strong>d. Unbed<strong>in</strong>gt ratsam ist aber immer, dass der E<strong>in</strong>satz der Web<br />

2.0-Anwendungen auf die jeweilige Institution zugeschnitten,

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