Download - Museen in Bayern
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42 Museumsporträt<br />
a E<strong>in</strong> Glasdia zum Thema Armut für e<strong>in</strong>e Laterna Magica.<br />
b Coral<strong>in</strong>e (3D-Film).<br />
chael Verhoeven, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Retrospektive gezeigt werden sollte,<br />
ke<strong>in</strong>e spielbare Kopie mehr im Verleih, so dass ausnahmsweise<br />
e<strong>in</strong>e neue Filmkopie gezogen wurde.<br />
Filmprogramm<br />
2010 gewann das Filmmuseum München zum dritten Mal h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander<br />
den ersten Preis des K<strong>in</strong>ematheksverbunds für das beste<br />
Filmprogramm der kommunalen und nicht-kommerziellen K<strong>in</strong>os.<br />
Die Filmreihen werden nach unterschiedlichen Kriterien ausgewählt,<br />
dabei spielen persönliche Ideen und Vorlieben ebenso e<strong>in</strong>e<br />
Rolle, wie das Programm der anderen Archive etwa <strong>in</strong> London,<br />
Kopenhagen und Stockholm das Programm <strong>in</strong>spirieren können.<br />
Auch Vorschläge von außen fließen mit e<strong>in</strong> und die Kostenfrage,<br />
da es sich um bezahlbare Reihen handeln sollte. Kalenderdaten<br />
wie Jubiläen und Geburtstage f<strong>in</strong>den ihren Platz neben den fest<br />
e<strong>in</strong>geplanten regelmäßigen Reihen wie Film & Psychoanalyse, den<br />
Festivals und den Architekturfilmtagen. E<strong>in</strong>- bis zweimal pro Jahr<br />
werden große Reihen gezeigt, die kle<strong>in</strong>eren werden um sie herum<br />
gruppiert. Aber auch Verfügbarkeit, Fassungen, Kosten, aktuelle<br />
Anlässe und neue Restaurierungen spielen bei der Wahl<br />
e<strong>in</strong>e Rolle.<br />
Im Februar 2010 gab es Vorstellungen mit e<strong>in</strong>er Laterna Magica,<br />
e<strong>in</strong>em Vorläufer des heutigen K<strong>in</strong>os. Die Gruppe „Illum<strong>in</strong>ago“,<br />
die ihre Laterna Magica dafür im Filmmuseum aufbauten und das<br />
Programm des Abends gestalteten, kamen beim Publikum sehr gut<br />
an, welches mehrfach zur Interaktion durch Mits<strong>in</strong>gen aufgefordert<br />
wurde. So konnte anschaulich die spektakuläre Vorform des<br />
heutigen K<strong>in</strong>oerlebnisses nachempfunden werden. Projekte wie<br />
dieses s<strong>in</strong>d sehr aufwändig, da e<strong>in</strong> Umbau und Aufbau im K<strong>in</strong>o erforderlich<br />
ist. Anfang Dezember konnte man mit dem Daumenk<strong>in</strong>ographen<br />
Volker Gerl<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>en weiteren Vorläufer der bewegten<br />
Le<strong>in</strong>wandbilder sehen. Der Filmemacher und Fotograf zeigte e<strong>in</strong>e<br />
Reihe se<strong>in</strong>er Foto-Daumenk<strong>in</strong>os die er <strong>in</strong> über zehn Jahren auf<br />
se<strong>in</strong>en Reisen durch Deutschland aufgenommen hat. Im ersten<br />
Moment blicken die abgelichteten Personen auf normale Art <strong>in</strong><br />
die Kamera, doch der Überraschungseffekt, dass nicht e<strong>in</strong>es, sondern<br />
über 20 Bilder geschossen werden, verleitet die meisten zu<br />
e<strong>in</strong>em ansteckenden Lachen und spontanen Handlungen.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Schwerpunkt war 2010 die 3D-Filmreihe. Als<br />
E<strong>in</strong>leitung gab es e<strong>in</strong>en Vortrag von Museumsleiter Stefan Drößler<br />
zur Geschichte des 3D-Films, der so gut besucht war, dass er<br />
wiederholt wurde. In diesem Vortrag erfuhr man, dass es bereits<br />
seit den Anfängen des K<strong>in</strong>os Versuche gab, Filme <strong>in</strong> 3D wiederzugeben,<br />
doch war die Technik für die Wiedergabe <strong>in</strong> 3D immer<br />
kostspieliger. Sehr spannend war die Information, dass bereits<br />
Georges Méliès <strong>in</strong> den 1890er Jahren aus Versehen 3D-Filme produzierte,<br />
ohne es auch nur zu ahnen: Er ließ zwei Kameras parallel<br />
filmen und diese Filme konnten nun übere<strong>in</strong>andergelegt werden<br />
und erzeugen e<strong>in</strong>en zum Teil sehr schönen 3D-Effekt. Man erfuhr<br />
sehr fundierte Details zu den jeweils unterschiedlichen 3D-<br />
Techniken und sah Filmausschnitte aus allen Jahrzehnten bis <strong>in</strong><br />
die 90er des 20. Jahrhunderts. Von den Vorformen des K<strong>in</strong>os bis<br />
h<strong>in</strong> zur den aktuellsten technischen Entwicklungen im 3D-Bereich<br />
zeigte das Filmmuseum auf diese Weise die Bandbreite der<br />
Filmgeschichte.<br />
Das Programmheft, unter der Leitung von Enno Patalas noch<br />
e<strong>in</strong> nur die Credits auflistender getippter DIN A5-Zettel, wurde<br />
1995 durch das K<strong>in</strong>omagaz<strong>in</strong> „off“ ersetzt, das 2010 durch e<strong>in</strong><br />
monatlich bis zweimonatlich ersche<strong>in</strong>endes Filmprogramm ausgetauscht<br />
wurde. Seit März 2003 gibt es das Programm <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
aktuellen Form, mit detaillierten H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen<br />
zu den Filmen und Reihen mit den „Open Scene“ Term<strong>in</strong>en, die<br />
erst kurzfristig festgelegt werden und über die e<strong>in</strong> Emailverteiler<br />
<strong>in</strong>formiert.