Download - Museen in Bayern
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82 Berichte/Aktuelles<br />
von derzeit fünfzehn Netzwerkorten. Die Texte enthalten e<strong>in</strong>en<br />
kurzen Abriss der Geschichte der Begräbnisstätte von der Anlage<br />
bis zur letzten Belegung und der Anzahl der Grabste<strong>in</strong>e. Sie geben<br />
Auskunft über Schändungen während der NS-Zeit und verweisen<br />
auf Besonderheiten des jeweiligen jüdischen Friedhofs. Das Logo<br />
des Netzwerks und e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis auf Möglichkeiten zur Besichtigung<br />
sowie auf den Friedhofspfleger s<strong>in</strong>d ebenfalls aufgebracht.<br />
Wahlweise kann dem Text e<strong>in</strong>e englische Übersetzung h<strong>in</strong>zugefügt<br />
werden. Die jeweiligen Texte s<strong>in</strong>d mit dem Landesverband<br />
der Israelitischen Kultusgeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>, dem Eigentümer<br />
der Friedhöfe, abgestimmt. Die erste Informationstafel wurde im<br />
April 2010 im Rahmen e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Feier vor dem ehemaligen<br />
jüdischen Friedhof <strong>in</strong> der Marktgeme<strong>in</strong>de Fischach enthüllt. Die<br />
übrigen Friedhöfe <strong>in</strong> der Region erhalten nach und nach die Informationstafeln,<br />
die auf Wunsch des Landesverbandes der Israelitischen<br />
Kultusgeme<strong>in</strong>den aus theologisch-rechtlichen Gründen<br />
nicht direkt an der Friedhofsmauer, sondern möglichst auf eigenen<br />
Trägern <strong>in</strong> der Nähe des E<strong>in</strong>gangs angebracht werden sollen.<br />
Künftiges Projekt: Wanderausstellung<br />
„Schwäbische Synagogen“<br />
Als Arbeitsthese gehen die Ausstellungsmacher von der Feststellung<br />
von Harold Hammer-Schenk aus, der <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er 1981 erschienenen<br />
Publikation „Synagogen <strong>in</strong> Deutschland. Geschichte e<strong>in</strong>er<br />
Baugattung im 19. und 20. Jahrhundert (1780-1933)“ konstatierte,<br />
dass der Synagogenbau im mittelschwäbischen Raum e<strong>in</strong>e<br />
Besonderheit darstellte, die sich vom örtlichen Kirchenbauten<br />
kaum unterschieden und barocke und klassizistische Elemente<br />
zeigen, die sich bei Synagogen sonst nur wenig f<strong>in</strong>den. Als Beispiele<br />
dienten ihm die Synagogen <strong>in</strong> Ichenhausen, Altenstadt und<br />
Krumbach-Hürben. Die Ausstellung will der Frage nachgehen, ob<br />
es e<strong>in</strong>en eigenen, schwäbischen Typus des Synagogenbaus gibt<br />
und wenn ja, was s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e architektonischen und kunsthistorischen<br />
Besonderheiten und was s<strong>in</strong>d die Ursachen für se<strong>in</strong>e Entstehung.<br />
Ziel ist es weiterh<strong>in</strong>, alle bekannten baugeschichtlichen<br />
Quellen zu den Synagogen <strong>in</strong> Bayerisch-Schwaben zu sammeln<br />
und zu dokumentieren. Die Wanderausstellung soll <strong>in</strong> allen beteiligten<br />
Netzwerkorten zu sehen se<strong>in</strong>.<br />
Geme<strong>in</strong>samer Internetauftritt<br />
Das Netzwerk ist auf e<strong>in</strong>er eigenen Homepage unter www.juedisches-schwaben-netzwerk.de<br />
präsent. Die Webseite gibt Auskunft<br />
über alle Netzwerkorte, die auf e<strong>in</strong>er Karte leicht angeklickt<br />
werden können, und die verantwortlichen Ansprechpartner der<br />
jeweiligen E<strong>in</strong>richtungen. Term<strong>in</strong>e, Veranstaltungen und Aktuelles<br />
kann von den Mitgliedern selbst e<strong>in</strong>gepflegt werden. E<strong>in</strong><br />
Archiv früherer Veranstaltungen <strong>in</strong> den Netzwerkorten dokumentiert<br />
die bisherigen Aktivitäten. Auf der Homepage des Jüdischen<br />
Kulturmuseums Augsburg verweist ebenfalls e<strong>in</strong> L<strong>in</strong>k auf das<br />
Netzwerk.<br />
Die Organisation des Netzwerks<br />
Das Netzwerk trifft sich <strong>in</strong> der Regel zweimal pro Jahr an e<strong>in</strong>em<br />
der Netzwerkorte. Den Berichten über die geleistete Arbeit im<br />
H<strong>in</strong>blick auf jüdische Kultur- und Er<strong>in</strong>nerungspflege und den Beschlussfassungen<br />
für die kommenden Arbeiten im Netzwerk geht<br />
traditionellerweise e<strong>in</strong>e Besichtigung der Zeugnisse und Spuren<br />
jüdischen Lebens <strong>in</strong> der e<strong>in</strong>ladenden Geme<strong>in</strong>de voraus. Zur F<strong>in</strong>anzierung<br />
der geme<strong>in</strong>samen Arbeit zahlt jede beteiligte E<strong>in</strong>richtung<br />
oder Geme<strong>in</strong>de jährlich e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Betrag <strong>in</strong> die Kasse<br />
des Netzwerks e<strong>in</strong>. Die Kosten für die geme<strong>in</strong>sam beschlossenen<br />
Projekte werden zusätzlich auf die Beteiligten umgelegt.