Download - Museen in Bayern
Download - Museen in Bayern
Download - Museen in Bayern
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
24 Museumsporträt<br />
Vertiefungsraum zum zünftigen Handwerk Fürths.<br />
park – wird dadurch e<strong>in</strong> besonderer Platz e<strong>in</strong>geräumt. Durch drei<br />
Barockskulpturen römischer Götter und zwei für den Stadtpark<br />
eigens aus Italien importierten Marmorlöwen wird dieser historische<br />
Aspekt attraktiv verdeutlicht.<br />
Die geografischen Entwicklungen und politischen Ereignisse<br />
im Fürth des 19. Jahrhunderts s<strong>in</strong>d das Hauptthema der nächsten<br />
Zeit<strong>in</strong>sel. Die neuen bayerischen Herrscher sowie die Stadtwerdung<br />
Fürths s<strong>in</strong>d neben Militärgeschichte, E<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dungen und<br />
Vere<strong>in</strong>swesen die beherrschenden Inhalte. Sie werden unter anderem<br />
durch städtische Akten, e<strong>in</strong>er Stadtratsbank aus dem damals<br />
erbauten Rathaus und e<strong>in</strong>er aufwändig restaurierten Gesangsvere<strong>in</strong>sfahne<br />
vermittelt.<br />
Der Zeit des Nationalsozialismus und dem Zweitem Weltkrieg<br />
ist e<strong>in</strong>e weitere Zeit<strong>in</strong>sel gewidmet. Die Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />
der jüdischen Bürger <strong>in</strong> der Stadt mit ihrem außergewöhnlich<br />
großen jüdischen Bevölkerungsanteil rückt zu jener Zeit <strong>in</strong> den<br />
Fokus: Auf der Motivtafel ist e<strong>in</strong>e Fotografie mit e<strong>in</strong>em beliebten<br />
Fürther Freizeitangebot, der Fahrt mit dem „Schlagrahmdampfer“<br />
zu sehen. Neben dem Bootse<strong>in</strong>stieg prangt e<strong>in</strong> Schild mit der<br />
Aufschrift „Juden Zutritt verboten“. Sowohl e<strong>in</strong>e erst 2008 wieder<br />
ausgegrabene, 1945 vor der US-Armee versteckte Feldkiste<br />
mit Wehrmachtsabzeichen und -dokumenten, als auch die orig<strong>in</strong>ale<br />
Kapitulationsurkunde des damaligen Oberbürgermeisters<br />
bekunden das Ende des Zweiten Weltkrieges <strong>in</strong> Fürth.<br />
Die letzte Insel beschreibt die Not der Nachkriegsjahre und<br />
den Beg<strong>in</strong>n der „Wirtschaftswunderzeit“. Neben dem Motiv des<br />
Elends von auf e<strong>in</strong>em zerstörten Geschütz spielenden K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong><br />
zerlumpten Kleidern, wird die wiederaufkeimende Lebensfreude<br />
mit Hilfe von Kasperletheaterpuppen vermittelt. Das Wiedererstarken<br />
der Wirtschaft wird durch schnittige Blechspielzeugautos<br />
und Quellekataloge gezeigt, die prall gefüllt mit Waren vom<br />
Wirtschaftsaufschwung im Fürth der 1950er und 1960er Jahre<br />
zeugen.<br />
E<strong>in</strong> abschließender Bereich präsentiert den Wirtschaftsstandort<br />
Fürth der Gegenwart. E<strong>in</strong>e Übersicht zeigt zehn der wichtigsten<br />
<strong>in</strong> Fürth ansässigen Firmen, die teils aus alte<strong>in</strong>gesessenen<br />
Familienunternehmen hervorgegangen s<strong>in</strong>d.<br />
Die Vertiefungsräume<br />
In zwei großen Räumen ist e<strong>in</strong> wesentliches Thema der Dauerausstellung<br />
des Stadtmuseums, die Handwerks-, Industrie- und<br />
Wirtschaftsgeschichte Fürths, dargestellt. Im Gegensatz zu den<br />
Zeit<strong>in</strong>seln s<strong>in</strong>d hier auch Inszenierungen verschiedener Handwerke<br />
zu sehen.<br />
Der erste Raum zeigt zünftiges Handwerk <strong>in</strong>klusive se<strong>in</strong>er<br />
<strong>in</strong>dustriellen Weiterentwicklung, der zweite hat die Wirtschaft<br />
Fürths während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert zum<br />
Schwerpunkt, dargestellt mit Hilfe von unzünftigen Gewerben<br />
der Stadt. Zwei bedeutende Handwerke des Ortes stehen sich im<br />
ersten Raum gegenüber: die Metallschlägerei und das Bäckerhandwerk.<br />
Die Entwicklung von der Handarbeit mit Hämmern und<br />
P<strong>in</strong>zetten bis zum masch<strong>in</strong>ellen Schlagen mit dem Federhammer,<br />
dem wichtigsten Gerät dieser Industriebranche, ist hier zu sehen.<br />
Durch die Gelegenheit, e<strong>in</strong>e aufgelöste Backstube aus den<br />
1930er Jahren zu übernehmen, gelangten e<strong>in</strong>ige Bäckermasch<strong>in</strong>en<br />
Fürther Hersteller <strong>in</strong> den Besitz des Stadtmuseums, die neben<br />
anderen Objekten gezeigt werden. Zunfttruhen sonstiger Handwerke<br />
sowie Gewerbeordnungen berichten von dem regen Zunftleben<br />
<strong>in</strong> Fürth unter der „Dreiherrschaft“.<br />
Im zweiten Vertiefungsraum ist e<strong>in</strong> wesentlicher Bestandteil<br />
der Industrialisierung, die dampfbetriebene Eisenbahn, thematisiert.<br />
Die Ludwigseisenbahn, die erste ihrer Art auf deutschem<br />
Boden, wird dem Betrachter im Stadtmuseum Fürth als Schattenriss<br />
der Dampflokomotive „Adler“ vor Augen geführt.<br />
Prachtvolle Spiegel aus der Gründerzeit, als Fürth das Zentrum