Download - Museen in Bayern
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Lebzelterhaus immer noch hergestellt. Anlässlich der 400-Jahrfeier<br />
konnten bei offenen Werkstatttagen diese Arbeiten verfolgt<br />
werden. Es wurden aus verschiedenen Honigteigen Lebkuchen gebacken,<br />
aus den Jahrhunderte alten Modeln Votivgaben gegossen<br />
und auspossiert. Außerdem waren e<strong>in</strong> orig<strong>in</strong>algetreu e<strong>in</strong>gerichteter<br />
Lebzelterladen um 1910 zu bewundern, e<strong>in</strong>e komplett e<strong>in</strong>gerichtete<br />
Wachszieherei und e<strong>in</strong>e große Sammlung wächserner<br />
Votivgaben.<br />
Die wertvollsten überlieferten Handwerksgeräte im Lebzelterhaus<br />
Hipp s<strong>in</strong>d die zahlreichen, kunstvoll gestochenen Holzmodel.<br />
Sie liefern e<strong>in</strong>en wichtigen Nachweis über die hergestellten gemodelten<br />
Honigzelten der letzten Jahrhunderte. Die enge Beziehung<br />
zwischen den aus alten datierten und signierten Holzmodel<br />
gegossenen Votivgaben und den Gebetserhöhrungen <strong>in</strong> den Mirakelbüchern<br />
der Wallfahrtkirche Niederscheyern s<strong>in</strong>d bayernweit<br />
– vielleicht sogar deutschlandweit – e<strong>in</strong>zigartig.<br />
Kontakt: Lebzelterei- und Wachsziehereimuseum, Hr. Hipp, Tel.<br />
08441/9787, www.cafe-hipp.de<br />
Gabriele Münter und Wassily Kand<strong>in</strong>sky:<br />
Perlenstickereien und Textilarbeiten<br />
In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts widmeten sich Gabriele<br />
Münter und Wassily Kand<strong>in</strong>sky nicht nur der Malerei, sondern<br />
auch anderen Ausdrucksmöglichkeiten wie Handarbeiten. So entstanden<br />
<strong>in</strong> enger Zusammenarbeit perlenbestickte Täschchen und<br />
Wandbehänge, von Kand<strong>in</strong>sky entworfen und von Münter ausgeführt.<br />
Teils nähern sie sich Formen des Jugendstils an, teils entstammen<br />
sie der persönlichen Bilderwelt Kand<strong>in</strong>skys. Unter diesen<br />
Textilarbeiten, die sich im Nachlass der Künstler<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Gabriele<br />
Münter- und Johannes Eichner-Stiftung erhalten haben, bef<strong>in</strong>det<br />
sich e<strong>in</strong>e bislang unbekannte Malerei auf Stoff von Kand<strong>in</strong>sky.<br />
Dieses Werk wird zusammen mit den Stickereien und anderen<br />
Textilien aus dem Besitz Gabriele Münters zum ersten Mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Ausstellung im Münter-Haus <strong>in</strong> Murnau und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Publikation<br />
der Öffentlichkeit präsentiert. Damit wird an der Wirkungsstätte<br />
der beiden Künstler erstmalig deren Zusammenarbeit <strong>in</strong> Form<br />
e<strong>in</strong>er Sonderausstellung gezeigt, nachdem im vergangenen Jahr<br />
Dokumente zu sehen waren, die sich mit dem Erwerb des Hauses<br />
befassten.<br />
Die Ausstellung im Gabriele Münter-Haus <strong>in</strong> Murnau am<br />
Staffelsee ist bis zum 11.9.2011 Dienstag bis Sonntag von 11-17<br />
Uhr zu sehen.<br />
Die 70er Jahre im Industriemuseum Lauf<br />
Sonderausstellung lädt auf e<strong>in</strong>e Zeitreise e<strong>in</strong><br />
„Die 70er Jahre – Zeitgeist und Lebensgefühl e<strong>in</strong>es bunten Jahrzehnts“<br />
ist das Motto der aktuellen Sonderausstellung des Industriemuseums<br />
<strong>in</strong> Lauf. In der aufwändig gestalteten Ausstellung<br />
begeben sich die Besucher auf über 500 m² auf e<strong>in</strong>en Streifzug<br />
durch die schillernde Alltagskultur der Seventies. Dabei erleben<br />
sie Orig<strong>in</strong>ale aus den Themengebieten Wohnen, Mode, Jugend,<br />
Erotik, Musik und Freizeit. Deutlich wird hierbei, dass dieses<br />
Jahrzehnt die letzte eigenständige und ausgeprägte Stilepoche<br />
des 20. Jahrhunderts war. Knallige Farben, üppige Formen und<br />
der Mix von großflächigen Mustern machten die besondere Vitalität<br />
und Emotionalität der 70er aus.<br />
Highlight der Ausstellung s<strong>in</strong>d vier begehbare Wohnräume<br />
(Wohnzimmer, Jugendzimmer, WG-Raum sowie rustikaler Partykeller),<br />
die mit allerlei Kuriosem zum Staunen und Schmunzeln<br />
bestückt s<strong>in</strong>d und damit Kolorit und Lebensgefühl e<strong>in</strong>er ganzen<br />
Generation zum Leben erwecken. In der perfekt <strong>in</strong>szenierten<br />
Schaufensterpassage lässt die 1970er-Boutique mit Schlaghosen,<br />
Hot Pants, Plateauschuhen oder Riesensonnenbrillen die Herzen<br />
der Modebegeisterten höher schlagen. E<strong>in</strong> Fernsehgeschäft sowie<br />
Berichte/Aktuelles 97<br />
e<strong>in</strong>e dekorativ angeordnete Schallplattensammlung geben e<strong>in</strong>en<br />
plastischen E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die reichhaltige Musik- und Schlagerszene<br />
dieser Zeit und zeigen die aufstrebende Unterhaltungselektronik<br />
auf. Geschirr, Hausrat sowie Nippes <strong>in</strong> kräftigen Farben und<br />
mit viel Keramik rufen e<strong>in</strong> leichtes, optisches „Gruseln“ hervor.<br />
Spielzeug-Klassiker, Babyartikel oder gestrickte K<strong>in</strong>derkleidung<br />
br<strong>in</strong>gen die Kids und die damit verbundenen Trends <strong>in</strong>s Spiel. Dagegen<br />
er<strong>in</strong>nert die Erotikecke an den lockerer werdenden Umgang<br />
mit dem „freizügigen“ Thema. Möbel, Flokatiteppiche, Vorhänge,<br />
Wandschmuck und passend bekleidete Figur<strong>in</strong>en vervollständigen<br />
den bunten Reigen der Kultobjekte aus den wilden Siebzigern.<br />
Im Außenbereich der Ausstellung repräsentieren e<strong>in</strong>e nachgestellte<br />
Straßenszene mit „Ente“ (2 CV), im Innern mit Mokick und<br />
Bonanzafahrrad das ereignisreiche Jahrzehnt. Weiteres Highlight<br />
der Ausstellung: E<strong>in</strong>e lebensechte Camp<strong>in</strong>gszene vom Plattensee<br />
mit Urlaubern aus der „BRD“ und der „DDR“ zeigen e<strong>in</strong>e der wenigen<br />
Ost-West-Schnittstellen der damaligen Zeit auf.<br />
Die Sonderausstellung dauert bis e<strong>in</strong>schließlich 11. September<br />
2011. Während des gesamten Zeitraums bietet das Industriemuseum<br />
Führungen für Gruppen sowie e<strong>in</strong> museumspädagogisches<br />
Aktionsangebot an. Sonderveranstaltungen runden das abwechslungsreiche<br />
Programm ab. Zur Sonderausstellung ist das Museum<br />
ganzjährig von Mittwoch bis Sonntag 11-17 Uhr geöffnet.<br />
Weitere Informationen: www.<strong>in</strong>dustriemuseum-lauf.de<br />
Ausstellung „Klima schützen kann jeder!“<br />
Die Verbraucherzentrale <strong>Bayern</strong> hat e<strong>in</strong>e Wanderausstellung entwickelt,<br />
die <strong>in</strong>zwischen im ganzen Land schon von 175.000 Besuchern<br />
gesehen wurde. Sie gibt praktische Tipps, wie jeder im Alltag<br />
das Klima schützen kann: Wie dreht man Stromräubern den Saft<br />
ab? Was br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> virtueller Anrufbeantworter im Festnetz? Wie<br />
lässt sich der beim Fliegen verursachte CO 2 -Ausstoß quasi wieder<br />
wettmachen? Verschiedene Themenstationen laden die Besucher<br />
e<strong>in</strong>, dem Treibhausgas im Alltag auf die Spur zu kommen. Der<br />
Kurzfilm „Generation Klima“ zeigt, wie junge Menschen mit dem<br />
Klimawandel umgehen. Für K<strong>in</strong>der gibt es e<strong>in</strong>e Fotowand und e<strong>in</strong><br />
Fragespiel. Für Schulklassen bietet die Verbraucherzentrale bei<br />
den Ausstellungse<strong>in</strong>sätzen außerdem begleitende Führungen an.<br />
Transport und Aufbau übernimmt die Verbraucherzentrale.<br />
Für die Ausstellung wird e<strong>in</strong>e freie Fläche von m<strong>in</strong>d. 50 m² (ideal<br />
wären 100 m²) bei e<strong>in</strong>er Raumhöhe von m<strong>in</strong>destens 2.80 m benötigt,<br />
doch ist die Ausstellung sehr variabel. So können die Elemente<br />
auch auf mehrere Räume oder Stockwerke verteilt werden.<br />
Es wird e<strong>in</strong> Kostenbeitrag von 500 € erhoben.<br />
Kontakt: Verbraucherzentrale <strong>Bayern</strong> e. V., Matthias Zeuner-Hann<strong>in</strong>g,<br />
zeuner-hann<strong>in</strong>g@vzbayern.de, 089/5529716-74<br />
Ausstellung „Großes Theater auf kle<strong>in</strong>er Bühne<br />
– Böhmische Marionetten aus 150 Jahren“<br />
Die Tradition der wandernden Puppenspieler reicht <strong>in</strong> Böhmen<br />
zurück bis <strong>in</strong> das ausgehende Mittelalter. Zunächst zogen Puppentheater-Gesellschaften<br />
aus deutschen Landen, aus England<br />
und Italien von Dorf zu Dorf, bis <strong>in</strong> der 2. Hälfte des 18. Jh.<br />
auch zunehmend tschechische Wanderpuppenspieler auftauchen.<br />
Ihre Stücke waren <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie für Erwachsene gedacht. Das<br />
Repertoire bestand aus dramatischen Stoffen, die ursprünglich<br />
für das „normale“ Theater geschrieben worden waren. Zu den beliebtesten<br />
zählten etwa „Doktor Faustus“ und „Don Juan“. Erst<br />
im ausgehenden 19. Jh. wandte sich das Puppentheater auch an<br />
junge Zuschauer.<br />
Das Sammlerehepaar Anita und Hartmut Naefe verleiht für<br />
Ausstellungen mehr als 200 historische Marionetten aus Böhmen,<br />
entstanden zwischen 1850 und 1950, dazu orig<strong>in</strong>ale Bühnen und