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Download - Museen in Bayern

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72 Berichte/Aktuelles<br />

Die ersten 25 Jahre<br />

Zum Erfolgsmodell<br />

„Unterfränkischer Museumstag“ 1984-2009<br />

Albrecht A. Gribl<br />

Unterfränkischer Museumstag 1984 <strong>in</strong> Lohr a. Ma<strong>in</strong>: Am Rednertisch<br />

von l<strong>in</strong>ks zu erkennen Dr. Fuger, Frau Dr. Rieger, Frau Dr.<br />

Kunz(-Ott), Dr. Gribl (stehend) - alle Abt. Nichtstaatliche <strong>Museen</strong><br />

- Dr. Kolb, Regierung von Unterfranken.<br />

Der Markt Rimpar mit se<strong>in</strong>em Schloss Grumbach rief im Oktober<br />

2010 erneut die unterfränkische Museumsgeme<strong>in</strong>de zum Museumstag:<br />

Durchaus mit Stolz wollten Bürgermeister und Museumsleiter<br />

das baulich schon arg verfallene Schloss und dessen<br />

<strong>Museen</strong> nach Wiederherstellung und musealer E<strong>in</strong>richtung herzeigen.<br />

Die Regierung von Unterfranken lud <strong>in</strong> bewährter Weise<br />

nun schon zum 26. Mal e<strong>in</strong> und veranstaltete zusammen mit dem<br />

Bezirk und der Landesstelle für die nichtsstaatlichen <strong>Museen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Bayern</strong> diesen Tag, den man getrost e<strong>in</strong> „Erfolgsmodell“ nennen<br />

darf. Er war aus der Not geboren worden, aber <strong>in</strong> den letzten<br />

25 Jahren quasi zum stattlichen, selbstbewussten jungen Mann<br />

herangewachsen, <strong>in</strong> ganz Unterfranken und weit darüber h<strong>in</strong>aus<br />

bekannt, ja e<strong>in</strong> Signal für Oberfranken und Schwaben, selbst<br />

regelmäßige Museumstage zu veranstalten. Deshalb sei es dem<br />

Landesstellen-Referenten für Unterfranken, der seit der ersten<br />

Stunde – mit wenigen Ausnahmen – mit dabei war, gestattet, e<strong>in</strong><br />

wenig zurückzublicken.<br />

Begonnen hatte alles, weil man bald nach Beg<strong>in</strong>n der 1980er<br />

Jahre sowohl seitens der damaligen „Abteilung nichtstaatliche<br />

<strong>Museen</strong>“ beim Bayerischen Nationalmuseum als auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Regionen e<strong>in</strong> übermäßiges Anwachsen an <strong>Museen</strong>, unüberlegte<br />

Neuplanungen, mit e<strong>in</strong>em Wort „Wildwuchs“ allenthalben <strong>in</strong> der<br />

Landschaft zu erkennen glaubte. In München versuchte man mit<br />

der Schaffung e<strong>in</strong>iger neuer Referentenstellen gegenzusteuern,<br />

aus Unterfranken meldete sich der besorgte Bezirksheimatpfleger.<br />

Weil aus der Hauptstadt zunächst nur zögerliche Signale kamen,<br />

verbündete er sich mit dem virulenten, über se<strong>in</strong> Gäu weit h<strong>in</strong>ausschauenden<br />

Museumsleiter <strong>in</strong> Lohr am Ma<strong>in</strong> und drohte damit,<br />

zur Selbsthilfe zu greifen und aus den vier Regionen Unterfrankens<br />

um Aschaffenburg, Würzburg, Schwe<strong>in</strong>furt und Fladungen<br />

mit se<strong>in</strong>em damals noch blühenden Rhönmuseum hauptamtliche<br />

Leiter als unmittelbare Anlaufstellen für die kle<strong>in</strong>eren <strong>Museen</strong> zu<br />

gew<strong>in</strong>nen.<br />

Solches Unterfangen rief die amtierende Leiter<strong>in</strong> der Abteilung<br />

<strong>in</strong> München, Frau Dr. Isolde Rieger, auf den Plan, und schon<br />

im Sommer 1984 fuhr sie mit ihrer kle<strong>in</strong>en Schar an Referenten<br />

<strong>in</strong>s Zentrum des geprobten Aufstands, nach Lohr am Ma<strong>in</strong>, um<br />

zusammen mit Bezirksheimatpfleger Dr. Worschech und dem<br />

aus dem Raum München stammenden, dortigen Museumsleiter<br />

Werner Loibl e<strong>in</strong>e erste „Arbeitstagung“ zum Thema Wildwuchs,<br />

und was man dagegen machen könne, durchzuführen. Während<br />

die beiden Vorreiter vor Ort ihr Modell e<strong>in</strong>er Erstberatungsstruktur<br />

und direkter Kontaktpersonen <strong>in</strong> der Region – nicht an Stelle,<br />

sondern neben der Zentrale <strong>in</strong> München – zu verteidigen suchten,<br />

forderten die Münchner e<strong>in</strong>e klare Analyse und fachliche Voraussetzungen<br />

für die Gründung von <strong>Museen</strong> e<strong>in</strong>. 1<br />

Immerh<strong>in</strong> war man geme<strong>in</strong>sam am Tisch gesessen, und e<strong>in</strong>ige<br />

Dutzend meist ehrenamtliche Museumsleiter waren dem Ruf nach<br />

Lohr gefolgt. Bevor man ause<strong>in</strong>anderg<strong>in</strong>g, kam man übere<strong>in</strong>, e<strong>in</strong><br />

Jahr später die Anregungen und Fortschritte zu diskutieren und<br />

an den aufgeworfenen Fragen weiter zu arbeiten.<br />

Der beherzte Lohrer Auftakt veranlasste e<strong>in</strong> gutes Jahr später<br />

die Regierung von Unterfranken und ihren museums<strong>in</strong>teressierten<br />

Präsidenten Dr. Franz Vogt, ihrerseits zu e<strong>in</strong>em zweiten Treffen<br />

e<strong>in</strong>zuladen. Weil e<strong>in</strong>e erste Museumskarte des Bezirks vorliegen<br />

sollte, konnte Regierungspräsident Vogt erst im Spätherbst das<br />

Rundschreiben versenden. Ausgerechnet Fladungen ganz oben<br />

<strong>in</strong> der Rhön mit Rhönmuseum und dem im Aufbau bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Fränkischen Freilandmuseum sollte Ende November 1985 Ausrichter<br />

se<strong>in</strong>. Dass dennoch e<strong>in</strong> Münchner vertreten war, veranlasste<br />

Dr. Worschech zu e<strong>in</strong>em spontanen Buchgeschenk mit der<br />

Widmung „Herrn Dr. Gribl aus Freude, weil er zu frühw<strong>in</strong>terlicher<br />

Novemberzeit <strong>in</strong> das hochnördliche Fladungen zum 2. Ufr. Museumstag<br />

aus dem zentralen München anreiste“.<br />

E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Schar war zusammengekommen, und ihr konnte

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