Download - Museen in Bayern

Vermittlung
Mehr als 90 % aller Museen bieten ein breites Spektrum an
Aktivitäten für ihre Besucher – von der „klassischen“ Führung,
die sogar im Vergleich zu 2004 verstärkt angeboten wird, bis
zu Kindergeburtstagen, Aktionstagen und dem sprunghaft angestiegenen
Einsatz von audio-visuellen Medien. An welche Zielgruppen
richtet sich das Vermittlungsprogramm der Museen
hauptsächlich? Wie schon immer in den vergangenen 15 Jahren
der Datenerhebung stehen Schulklassen (49,6 %), Kinder
(33,1 %), Gruppen (28,8 %) und Jugendliche (17,9 %)
hier an erster Stelle. Eine neue Entwicklung stellt die Zunahme
an Programmen für Kinder (17,5 % gegenüber 5,6 % in
2004) und Senioren (15,2 % gegenüber 4,7 % in 2004) dar.
Auch Programme für ausländische Mitbürger (8,4 % vgl. 1,6 %
in 2004) gehören immer öfter zum Angebot der Museen.
Ein bewährtes Vermittlungsangebot von 2/3 aller Museen
verkörpern die Sonderausstellungen, die der überwiegende Teil
der Museen selbst erstellt (61,4 %). Um ein solch breites Spektrum
an Angeboten überhaupt auf die Beine stellen zu können,
benötigen die Museen Kooperationspartner: vorrangig sind das
andere Museen (383 Nennungen), Schulen (311), Fremdenverkehrsverbände
(324) und Volkshochschulen (210).
Werbung/ Öffentlichkeitsarbeit
Der Siegeszug des Internet setzt sich auch bei den Werbemaßnahmen
der Museen fort: mit 736 Nennungen hat es 2009 sogar
die traditionell an erster Stelle stehende „Werbung am Museum
selbst“ mit 721 Nennungen überholt. Auf eine eigene Museumswebseite
können mittlerweile immerhin 58,8 % der Museen
verweisen (2004 waren es nur 19,3 % der Museen). Im Zeitalter
von Photoshop, günstigen Layoutprogrammen und billigen
Druckangeboten ist es mittlerweile nicht mehr schwer, selbst ein
Museumsprospekt herzustellen, was sich auch in den Zahlen widerspiegelt:
über 78 % der Museen legten 2009 einen eigenen
Museumsprospekt auf, während es 2004 lediglich 30 % waren.
Auch bei anderen Druckwerken wie Plakaten (37 % gegenüber
17 % in 2004) oder Programmheften (23 % gegenüber rund 8 %
in 2004) macht sich dieser Trend bemerkbar.
Infrastruktur/ Ausblick
Museen sollen für alle Besucher offen stehen und die Mehrzahl
tut dies auch für Menschen mit Handicap: mehr als die Hälfte aller
bayerischen Museen (58,7 %) bietet, zumindest teilweise, eine
entsprechende Infrastruktur mit Rampen, Aufzügen oder speziellen
Parkplätzen an. Um allen Besuchergruppen den Weg ins Museum
so einfach wie möglich zu machen, sind 73 % aller Museen
gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, bei knapp 55 %
weist ein innerörtliches Beschilderungs- oder Verkehrsleitsystem
den Weg und etwa 45 % aller Museen stellen ihren Besuchern
eigene Parkplätze zur Verfügung.
Neu war 2009 die Frage nach der Nutzung der Sonnen-
energie zur Energiegewinnung, die immerhin 44 Museen mit „ja“
beantworteten. Ein gutes Drittel der Museen misst das Raumklima
(35, 2 %), vorwiegend mit Schreibern (155 Nennungen) und
anhand von Stichproben (95 Nennungen).
Was signalisieren die erhobenen Zahlen und Daten im Hinblick
auf die bayerische Museumslandschaft? Der bereits 2004
festgestellte Trend hin zu einer Öffnung der Museen für ihr Publikum
hat sich 2009 verstärkt. So positiv dies auf der einen Seite
ist, so negativ wirkt sich dies auf grundlegende Bereiche wie die
wissenschaftliche Erfassung der Museumsobjekte aus. Mit ihrer
fachlichen Beratung und finanziellen Unterstützung versucht die
Landesstelle nicht zuletzt bei den Museumsträgern den Blick auch
für diese Museumsaufgaben, die man auf den ersten Blick nicht
sieht, zu schärfen.
Regelmäßige Vermittlungsformen im Museum
(Mehrfachnennungen möglich)
in der Zeitung/
in Zeitschriften
im Rundfunk/
Fernsehen
im Internet
im öffentlichen
Raum
im/am Museum
Kindergeburtstage
Vorführungen
Vorträge
Kurse/ Seminare
fremdsprachige Führungen
0 5 10 15 20
Werbung der Museen 2004 und 2009
(Mehrfachnennungen möglich)
2004 in%
audio-visuelle Medien
Ferienaktionen
sonstige Aktionsprogramme
0 10 20 30 40
2009 in%
Aktionsprogramme für Schulklassen
Unterricht/ Schulstunde im Museum
ja_2004 in %
a Regelmäßige Vermittlungsformen im Museum.
b Werbung der Museen 2004 und 2009.
Arbeitshilfen 53
2004 nicht abgefragt:
Kindergeburtstag/
Aktionsprogramme
25 30 35 40 45 50
deutschsprachige
Führungen
ja_2009 in %
50 60 70 80 90