Download - Museen in Bayern
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für ältere Menschen plane, dann beziehe man <strong>in</strong> der Regel jüngere<br />
mit e<strong>in</strong>. Plane man für jüngere Besucher, schließe man ältere<br />
meist aus.<br />
Die zentrale Frage nach dem Lernen im 21. Jahrhundert behandelte<br />
Prof. Bob Fryer, Mitglied von NIACE und Mitbegründer<br />
der Lernkampagne für Erwachsene <strong>in</strong> Großbritannien. Fryer wies<br />
auf den grundlegenden Wandel im Berufsleben h<strong>in</strong>, der geprägt<br />
sei von ständigen Veränderungen. Die Politik reagiere auf gesellschaftliche<br />
Veränderungen mit wechselnden Bildungsplänen.<br />
Stand früher das Fachwissen im Mittelpunkt, spreche man nunmehr<br />
von Kompetenzen, die es zu fördern gelte, um bessere Arbeitskräfte<br />
zu erhalten. Die Verlagerung der Bildungs<strong>in</strong>halte alle<strong>in</strong>e<br />
auf Softskills und Kompetenzen - wie sie im Moment bei<br />
Schulpolitikern so beliebt seien – reichten jedoch nicht aus, so<br />
Frayer: e<strong>in</strong> Pilot, der nur über soziale Kompetenzen verfüge, kann<br />
ke<strong>in</strong> Flugzeug sicher starten, fliegen und landen. In jedem Fall<br />
gehöre also die Vermittlung von Fachwissen grundlegend zur Aus-<br />
und Fortbildung dazu. Um auf die sich ständig ändernde Lebens-<br />
und Arbeitssituation angemessen reagieren zu können, seien vor<br />
allem Kreativität und Innovationen gefragt. Daher erfordere das<br />
Lernen im 21. Jahrhundert folgende Inhalte und Ziele: Learn<strong>in</strong>g<br />
to know; learn<strong>in</strong>g to do; learn<strong>in</strong>g to live together; learn<strong>in</strong>g to be;<br />
learn<strong>in</strong>g to susta<strong>in</strong>. Lernen müsse alltäglich und normal werden,<br />
überall, jederzeit und für jeden zugänglich und realisierbar.<br />
Nach diesen e<strong>in</strong>führenden Grundsatzreferaten verteilten sich<br />
die Teilnehmer <strong>in</strong> sechs Workshops, die e<strong>in</strong>zelne Aspekte der Erwachsenenbildung<br />
anhand von praktischen Übungssequenzen<br />
vorstellen, diskutieren und vertiefen sollten. In der Regel betreuten<br />
zwei Dozenten (e<strong>in</strong>er aus Museumssicht, e<strong>in</strong>er von der<br />
Erwachsenenbildung kommend) die Workshops zu den Themen<br />
Mobilität für europäische Experten <strong>in</strong> der Erwachsenenbildung,<br />
<strong>in</strong>terkultureller Dialog, Lernen und Kreativität im Erwachsenenleben,<br />
bürgerschaftliches Engagement <strong>in</strong> <strong>Museen</strong> sowie Evaluation<br />
von Lernangeboten für Erwachsene.<br />
Der Workshop zur Evaluierung von Programmen wurde von<br />
Jan Novitzky von NIACE und von Abigail Hackett, e<strong>in</strong>er freiberuflichen<br />
Museumsberater<strong>in</strong> geleitet. Grundlage jeder Evaluation<br />
sei es, das Zusammenzutragen der Gründe, warum man diesen<br />
Prozess durchführen wolle ebenso wie das Zusammenstellen der<br />
Fragen, auf die man sich Antworten erhoffe. So banal und selbstverständlich<br />
diese Schritte auch manchem ersche<strong>in</strong>en mögen, so<br />
häufig fehlen sie als erster Teil des Evaluierungsprozesses. Nach<br />
diesen Vorüberlegungen folge Auswahl der Methoden und die Erstellung<br />
e<strong>in</strong>es Zeitplanes, ob man vor, während oder im Anschluss<br />
e<strong>in</strong>es Angebots die Evaluation durchführen wolle.<br />
Dass Evaluierung nicht immer nur e<strong>in</strong> wissenschaftlich strukturierter<br />
Prozess se<strong>in</strong> muss, sondern dass auch e<strong>in</strong>fache, kreative<br />
und gestalterische Methoden Auskunft über Erfolg und<br />
Zufriedenheit oder Misserfolg und Unzufriedenheit der TeilnehmerInnen<br />
von Erwachsenenangeboten geben können, zeigten die<br />
Praxisbeispiele dieses Workshops. Neben dem klassischen Fragebogen<br />
lassen auch von den Besuchern gestaltete Postkarten, die<br />
Erarbeitung von M<strong>in</strong>d maps, Besuchertagebücher und ähnliches<br />
erkennen, wo Schwächen und Stärken <strong>in</strong> den Bildungsangeboten<br />
der <strong>Museen</strong> liegen.<br />
E<strong>in</strong> anderer Workshop widmete sich der Zusammenarbeit mit<br />
ausländischen Mitbürgern. Beispiele aus italienischen <strong>Museen</strong><br />
wurden vorgestellt, zunächst aber auch hier grundlegende Fragen<br />
diskutiert. Wenn <strong>in</strong> <strong>Museen</strong> von der Vermittlung des kulturellen<br />
Erbes gesprochen werde, gehe man häufig von e<strong>in</strong>em sehr<br />
engen, lokal begrenzten Begriff von „kulturellem Erbe“ aus und<br />
vergesse oftmals, die jeweilige Kultur der Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
<strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form mit e<strong>in</strong>zubeziehen. Dabei<br />
wäre das Museum, als sozusagen neutraler, dritter Ort, e<strong>in</strong>e ideale<br />
E<strong>in</strong>richtung, um den Dialog zwischen den Kulturen zu fördern.<br />
Tagungsteilnehmer im Grundtvig Center Vartov.<br />
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