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Lineare Algebra 2 für Lehramtsstudierende (GS/HS/RS)

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S. Hilger, <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> 2 (<strong>GS</strong>/<strong>HS</strong>/<strong>RS</strong>) SS 2010 41<br />

4.4 Exkurs: Polynome<br />

Es sei K ein Körper (wir denken vor allem an K = R oder K = C).<br />

Definition<br />

(i) Eine Abbildung p : K → K heißt Polynom (über K), wenn es Zahlen<br />

pn, pn−1, . . . , p1, p0 ∈ K gibt, so dass<br />

p(x) = pnx n + pn−1x n−1 + . . . + p1x + p0.<br />

(ii) Ist pn = 0, so hat das Polynom, per Definition, den Grad n, symbolisch<br />

grad p = n.<br />

Der Grad des Null–Polynoms wird als −∞ festgelegt.<br />

(iii) Die Menge der Polynome über K wird mit K[x] bezeichnet. (Das ist ein bisschen<br />

seltsam, da der Buchstabe x eigentlich ohne Bedeutung ist.)<br />

(iv) Eine Zahl λ ∈ K heißt Nullstelle des Polynoms p, wenn p(λ) = 0.<br />

Die Polynome höchstens n–ten Grades bilden einen K–Vektorraum der Dimension n + 1.<br />

Polynome können multipliziert und nacheinander ausgeführt werden.<br />

Satz 24 (P1 Nullstellen und Linearfaktoren) Die beiden folgenden Aussagen über<br />

ein Polynom p ∈ K[x] n–ten Grades und eine Zahl λ ∈ K sind äquivalent:<br />

(i) λ ist eine Nullstelle von p.<br />

(ii) Es gibt ein Polynom q vom Grad n − 1, so dass<br />

p(x) = (x − λ) · q(x).<br />

Man nennt x − λ einen Linearfaktor von p. Man spricht hier auch von der Abspaltung<br />

eines Linearfaktors.<br />

Beweis Die Richtung (ii) =⇒ (i) ist trivial. Für die Umkehrung machen wir eine<br />

Vorüberlegung: Es gilt<br />

(x n − λ n ) =<br />

<br />

x n + x n−1 λ + x n−2 λ 2 + . . . + x 2 λ n−2 + xλ n−1<br />

<br />

−<br />

x n−1 λ + x n−2 λ 2 + . . . + x 2 λ n−2 + xλ n−1 + λ n<br />

= (x − λ) · (x n−1 + x n−2 λ + . . . + xλ n−2 + λ n−1<br />

<br />

=: Qn−1(x,λ)<br />

)

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