Lineare Algebra 2 für Lehramtsstudierende (GS/HS/RS)
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S. Hilger, <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> 2 (<strong>GS</strong>/<strong>HS</strong>/<strong>RS</strong>) SS 2010 45<br />
4.6 Eigenwerte und Eigenvektoren<br />
In diesem Abschnitt sei V ein n–dimensionaler K–Vektorraum, wobei K = R oder K = C.<br />
Für eine Zahl λ ∈ K bezeichnen wir die lineare Abbildung λ·id : V → V, v ↦→ λ·v, einfach<br />
mit λ. Sie wird bzgl. jeder Basis durch die λ–fache Einheitsmatrix λ · In dargestellt.<br />
Definition Es sei f eine lineare Abbildung V → V .<br />
(i) Man nennt λ ∈ K einen Eigenwert von f, wenn es einen Vektor v ∈ V \ {0} gibt,<br />
so dass<br />
erfüllt ist.<br />
f(v) = λ · v<br />
(ii) Der Vektor v ∈ V \ {0} heißt Eigenvektor von f (zum Eigenwert λ), wenn die<br />
Beziehung f(v) = λ · v gilt.<br />
(iii) Die Menge der Vektoren<br />
Eig(f, λ) = {v ∈ V |f(v) = λ · v}<br />
heißt der Eigenraum von f zum Eigenwert λ. Diese Menge besteht aus den Eigenvektoren<br />
zum Eigenwert λ und dem Nullvektor.<br />
Zeige: Der Eigenraum ist ein Unterraum (Abschnitt 3.5, LAL01).<br />
(iv) Die Dimension des Eigenraums Eig(f, λ)<br />
dim Eig(f, λ) = dim ker(f − λ)<br />
LA 14<br />
= n − Rang(f − λ)<br />
(vgl. letzter Satz LA 14 in LAL01) heißt die geometrische Vielfachheit des Eigenwertes<br />
λ.<br />
Satz 29 (ED 5: Charakterisierung von Eigenwerten) Es sei f : V → V ein Endomorphismus<br />
und B eine Basis von V . Die folgenden Aussagen über eine Zahl λ ∈ K sind<br />
äquivalent:<br />
(i) Die Zahl λ ist Eigenwert von f.<br />
(ii) Es gibt einen Vektor v ∈ V \ {0}, so dass<br />
(f − λ)(v) = 0,<br />
d.h. v liegt im Kern von f − λ.<br />
(iii) Es gibt eine Lösung vB ∈ K n \ {0} des L<strong>GS</strong>s<br />
(fB − λ)vB = 0.