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Michael Brie, Cornelia Hildebrandt, Meinhard Meuche-Mäker - eDoc

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Die Formen des Protestes stehen nach diesem »Dreieckssatz« gleichrangig neben<br />

Gestaltung von Politik auf kommunaler, Landes- oder Bundesebene in Opposition<br />

oder Regierungsverantwortung und der Durchsetzung alternativer Projekte<br />

der Transformation. Ein solches Verständnis könne »eine vernünftige Grundlage<br />

abgeben« wenn nicht jeder »und zwar völlig egal, ob PDS oder WASG … immer<br />

nur seine Ecke, in der er sich eingerichtet hat«, betrachten würde: »Und jetzt<br />

kommt hier auf einmal die Frage, lass uns doch mal über das Dreieck als Ganzes<br />

reden.«(E2) Denn »… die große Aufgabe besteht ja gerade darin, je nachdem in<br />

welcher Position ich gerade bin, immer die anderen beiden Funktionen mitzudenken«<br />

(E9).<br />

Akteure, die aus der WASG kamen, können mit dem Dreiecks-Konstrukt wenig<br />

anfangen, sie sprechen eher von einer Gesamtstrategie für eine gesellschaftliche<br />

Weiterentwicklung bzw. darüber, wie mit den kapitalistischen Rahmenbedingungen<br />

und der kapitalistischen Logik umgegangen werden kann. Aber auch unter<br />

den WASG-Akteuren gibt es »die einen, die da sagen, siehst Du, das ist eben so,<br />

und deshalb müssen wir jetzt die Systemfrage stellen und zwar ständig, und die<br />

anderen …sagen, das interessiert niemanden, also die Systemfrage, sondern wir<br />

müssen verdeutlichen, dass die (SPD – C.H.). zwar schwätzen über irgendwas,<br />

was sie zwar machen wollen, aber eben doch nicht machen, denn konsequent umgesetzt<br />

sähe das so und so aus, müsste so und so finanziert werden…« (F2) Das<br />

aber setzt die Beantwortung der Frage voraus: »Wo wollen wir denn eigentlich hin<br />

und was sind die nächsten Schritte?« (F2) Aus der Sicht vieler WASG-Akteure<br />

stehen Veränderungen »in kleinen Schritten« im schroffen Gegensatz zur Forderung<br />

nach grundsätzlicher gesellschaftlicher Umwälzung.<br />

Möglichkeiten und Grenzen radikaler Reformpolitik<br />

Die Möglichkeiten und Grenzen linker Politik bestimmen sich zum einen aus den<br />

gesellschaftlichen Rahmenbedingungen neoliberaler Politik, den Prozessen der<br />

Globalisierung, der Europäisierung und Regionalisierung und zum anderen aus<br />

den konkreten politischen und gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen. Darin sind<br />

sich die Akteure der Linkspartei weitgehend einig. Konsens besteht auch bei der<br />

Beschreibung des Ost-West-Gefälles ihrer kommunalpolitischen und landespolitischen<br />

Verankerung. DIE LINKE ist im Westen gegenwärtig noch eine Partei zwischen<br />

lokal kaum vorhanden und acht Prozent, im Osten ist sie mit weit über<br />

zwanzig Prozent Volkspartei, kommunal- und landespolitisch stark verankert. 10<br />

10 Die neue Linke kann sich auf die Arbeit von über 7 000 kommunalen Mandatsträger/innen in Städten, Gemeinden<br />

und Landkreisen sowie der haupt- und ehrenamtlichen Bürgermeister/innen mit dem Mandat der Linkspartei<br />

bzw. der WASG stützen. 17. Oktober 2006 http://archiv 2007.sozialisten.de/politik/kommunal/initiativen<br />

_linksfraktion/view_html/n8/bs1/zid34363<br />

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