06.08.2013 Aufrufe

Michael Brie, Cornelia Hildebrandt, Meinhard Meuche-Mäker - eDoc

Michael Brie, Cornelia Hildebrandt, Meinhard Meuche-Mäker - eDoc

Michael Brie, Cornelia Hildebrandt, Meinhard Meuche-Mäker - eDoc

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KATJA KIPPING<br />

Gipfelproteste 2007 – ein gelungener Start für DIE LINKE<br />

Im Januar 2006 fuhren Wolfgang Gehrcke und ich zur Klausur der Landtagsfraktion<br />

der Linkspartei Mecklenburg-Vorpommerns. Der dortige Vorstand hatte uns<br />

eingeladen, um die Vorbereitung der G8-Gipfelproteste zu besprechen. In der Mittagspause<br />

davor fragte ein Landtagsabgeordneter beim Essen, worum es gleich<br />

noch mal nach dem Essen ginge. »Ach so, um den G8-Gipfel in Heiligendamm.<br />

Na, mein Wahlkreis liegt ja am anderen Ende des Landes, da kann ich wohl mal<br />

einen Spaziergang machen.« Meine euphorischen Ausführungen, dass die Gipfelproteste<br />

2007 nicht nur eine Sache des gesamten Landesverbandes, sondern der<br />

gesamten Bundespartei und wohl auch der gesamten Europäischen Linkspartei<br />

seien, wurden höflich aber skeptisch zur Kenntnis genommen. Spätestens in dem<br />

Moment war klar: Wir haben noch viel Arbeit vor uns, damit die Gipfelproteste<br />

ein Erfolg werden. Die Etablierung des Themas bei Linkspartei.PDS und WASG<br />

war kein Selbstläufer. Umso mehr kann DIE LINKE stolz sein, dass sie letztlich<br />

als organischer Bestandteil der Proteste in Erscheinung trat und die Gipfelproteste<br />

zu einem guten Startschuss für die neue LINKE wurden.<br />

Im folgendem soll dargestellt werden, wie die Ideen der Gipfelkritiker/-innen<br />

in die beiden Parteien hinein getragen wurden, wie sich die Mitwirkung im Bündnis<br />

entwickelte, welche Klippen dabei umschifft werden mussten und welche<br />

Schlüsse wir als LINKE daraus ziehen können.<br />

Langsam erobert eine Idee die Partei<br />

Die ersten Schritte<br />

Die Gipfelproteste warfen ihre Schatten weit voraus. Knapp zwei Jahre vor dem G8<br />

Gipfel begannen die Vorbereitungen der Gipfelkritiker/-innen. Bereits beim Sozialforum<br />

in Deutschland im Sommer 2005 wurde deutlich, dass die Gipfelproteste<br />

eine der zentralen Aufgaben der außerparlamentarischen Bewegungen werden. Auf<br />

der Jugendaktivenkonferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung im Oktober 2005 verständigten<br />

sich rund 300 Jugendliche unterschiedlicher linker Strömungen, zu gemeinsamen<br />

Protesten gegen den Gipfel in Heiligendamm aufzurufen.<br />

Im November 2005 beschäftigte sich dann zum ersten Mal der Parteivorstand<br />

der Linkspartei.PDS mit der Thematik und beschloss, zusammen mit der WASG<br />

aktiv in den Bündnissen mitzuarbeiten. In der Debatte wurde jedoch auch deutlich,<br />

dass in Bezug auf den G8-Gipfel noch viele Fragen im Raum standen. So waren<br />

bereits die ersten Verständigungen von der Gewaltfrage überschattet. Schließlich<br />

beziehen sich globalisierungskritische Proteste in ihrer Symbolik bewusst<br />

90

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!