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BZE II-Konzeptpapier - Institut für Waldökologie und Waldinventuren

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8.2 Status <strong>und</strong> Veränderung der Bodenversauerung<br />

8.2.1 Problemstellung<br />

<strong>Konzeptpapier</strong> zur <strong>BZE</strong> <strong>II</strong> – Endfassung: Jan. 2007<br />

SEITE 57 VON 83<br />

Stoffeinträge aus der Atmosphäre haben in den letzten Jahrzehnten – regional in unterschiedlichem<br />

Ausmaß – auf die Waldböden eingewirkt <strong>und</strong> sie teilweise in ihrer Funktionsfähigkeit<br />

beeinträchtigt. Dabei hängt es von dem Filter-, Puffer- <strong>und</strong> Stoffumwandlungsvermögen<br />

der jeweiligen Waldstandorte ab, ob die im Laufe der Zeit eingetragenen <strong>und</strong><br />

z. T. angereicherten Stoffe das ökologische Beziehungsgefüge in den Waldökosystemen<br />

stören oder ob deren Regenerationskraft ausreicht.<br />

Um das Ausmaß dieser Prozesse im Boden zu erfassen, wurde einerseits auf den Stichprobepunkten<br />

des 8 x 8 km-Rasternetzes die flächendeckende Bodenzustandserhebung im<br />

Wald (<strong>BZE</strong> I, 1987 - 1993) durchgeführt, während andererseits an ausgewählten Level <strong>II</strong>-<br />

Standorten die Ergebnisse schneller ablaufender Prozesse in der Bodenlösung fortlaufend<br />

untersucht werden.<br />

Als Ergebnis der bisherigen Untersuchungen ist festzustellen, dass Bodenversauerung <strong>und</strong><br />

Eutrophierung Gefahren <strong>für</strong> das Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Quellwasser mit sich bringen. Viele Waldböden<br />

geben an der Untergrenze des Wurzelraumes versauertes Sickerwasser mit hohen<br />

Konzentrationen an Aluminiumionen ab. Diese Böden erfüllen demnach nicht mehr ihre<br />

Filter-, Puffer- <strong>und</strong> Reglerfunktionen. Das saure Sickerwasser stellt außer einem hohen<br />

Säurestress <strong>für</strong> die Vegetation auch ein Belastungspotenzial <strong>für</strong> das Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Quellwasser<br />

dar. Ob die Qualität des Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Quellwassers tatsächlich beeinträchtigt wird, hängt am<br />

einzelnen Standort von den Versickerungswegen <strong>und</strong> den Puffereigenschaften des tieferen<br />

Untergr<strong>und</strong>es ab.<br />

Daher ist die Erfassung des aktuellen Zustands der Waldböden eine zentrale Fragestellung<br />

<strong>für</strong> die <strong>BZE</strong> <strong>II</strong>. Veränderungen der Waldböden unter dem Einfluss von Luftverunreinigungen<br />

/ atmogenen Stoffeinträgen sollen erfasst werden, soweit dies im Rahmen der Auswertung<br />

unter Zuhilfenahme zusätzlicher Daten aus anderen Messprogrammen möglich ist.<br />

Zentrale Parameter <strong>für</strong> die Erfassung / Beurteilung von Bodenversauerung <strong>und</strong> Basenverarmung<br />

sind:<br />

- pH-Wert (obligatorisch, s. Abschnitt 8.2.2),<br />

- Austauschkapazität der Bodenfestphase (obligatorisch, s. Abschnitt 8.2.3),<br />

- Basensättigung der Bodenfestphase (obligatorisch, s. Abschnitt 8.2.4),<br />

- Nitratstickstoff im Boden (obligatorisch, s. Abschnitt 8.2.5),<br />

- Sulfatschwefel im Boden (fakultativ, s. Abschnitt 8.2.6),<br />

- Kalkgehalt im Boden (obligatorisch, s. Abschnitt 8.4.3) <strong>und</strong><br />

- C/N-Verhältnis (obligatorisch, s. Abschnitt 8.2.7).

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