BZE II-Konzeptpapier - Institut für Waldökologie und Waldinventuren
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<strong>Konzeptpapier</strong> zur <strong>BZE</strong> <strong>II</strong> – Endfassung: Jan. 2007<br />
SEITE 74 VON 83<br />
8.6 Regenerationsfähigkeit der Waldböden <strong>und</strong> Standortsnachhaltigkeit<br />
8.6.1 Problemstellung<br />
Im Mittelpunkt der Frage nach der Regenerationsfähigkeit der Waldböden bzw. der Standortsnachhaltigkeit<br />
der Waldbewirtschaftung stehen einerseits die <strong>für</strong> das Pflanzenwachstum<br />
essentiellen Nährelemente <strong>und</strong> andererseits potenziell pflanzenschädliche Elemente (z. B.<br />
freies Aluminium sowie Schwermetalle, vgl. Abschnitt 8.5.1).<br />
Bei den Nährelementen geht es insbesondere um die Größenordnung der pflanzenverfügbaren<br />
bzw. der potenziell pflanzenverfügbaren<br />
- Makronährelemente Stickstoff (N), Phosphor (P), Schwefel (S), Kalium (K), Kalzium<br />
(Ca) <strong>und</strong> Magnesium (Mg),<br />
- Mikronährelemente Eisen (Fe), Kupfer (Cu) <strong>und</strong> Zink (Zn).<br />
Die Beurteilung der Regenerationsfähigkeit bzw. der Standortsnachhaltigkeit muss folgende<br />
Aspekte einbeziehen:<br />
1. Den Vorrat an pflanzenverfügbaren Nährelementen bzw. (potenziellen) Schadelementen<br />
im Waldökosystem. Dabei sind alle Kompartimente zu berücksichtigten, das Ausgangsgestein<br />
bzw. Bodenskelett ebenso wie Feinboden, Auflagehumus <strong>und</strong> Waldvegetation<br />
einschließlich der Bäume.<br />
2. Die Prozesse, welche auf die Vorräte dieser Elemente einwirken:<br />
- Elementnachlieferung bzw. –freisetzung aus mineralischer Verwitterung,<br />
- Elementeinträge aus Düngung, atmogener Luftverunreinigungen sowie sonstigen<br />
Stoffeinträgen,<br />
- Elementaufnahme durch das Pflanzenwachstum,<br />
- Elementfreisetzung aus Streuzersetzung,<br />
- Elementaustrag durch die Nutzung der Waldpflanzen (insb. Holzernte),<br />
- Elementverluste durch Erosion, Auswaschung <strong>und</strong> Ausgasung (z. B. N).<br />
Bei den Nährelementen stellt sich insbesondere die Frage der Nährstoffverarmung der<br />
Böden (Auswaschung der basischen Kationen infolge Bodenversauerung) in Verbindung<br />
mit Nährstoffungleichgewichten infolge hoher Stickstoffeinträge.<br />
Bei den potenziellen Schadstoffen stellt sich die Frage der Anreicherung in den Waldböden.