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BZE II-Konzeptpapier - Institut für Waldökologie und Waldinventuren

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<strong>Konzeptpapier</strong> zur <strong>BZE</strong> <strong>II</strong> – Endfassung: Jan. 2007<br />

SEITE 7 VON 83<br />

1.0 Aufgabenstellung der Bodenzustandserhebung im Wald<br />

(<strong>BZE</strong> <strong>II</strong>) 1<br />

1.1 Waldböden sind ein besonders schützenswertes Gut<br />

Waldböden sind unvermehrbar <strong>und</strong> nur sehr bedingt regenerierbar. Die Erhaltung ihrer Leistungsfähigkeit<br />

ist von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> Mensch <strong>und</strong> Natur.<br />

Die Waldböden erfüllen wichtige Funktionen: Sie sind nicht nur Produktionsgr<strong>und</strong>lage der Forstwirtschaft,<br />

sondern spielen auch im Naturhaushalt eine wesentliche Rolle <strong>und</strong> erfüllen zahlreiche<br />

Schutzfunktionen. Sie filtern <strong>und</strong> speichern Wasser, sind Lebensraum <strong>für</strong> eine vielfältige Bodenlebewelt<br />

sowie Standort wie Nährstoffquelle <strong>für</strong> die Vegetation. Sie puffern eingetragene <strong>und</strong> im<br />

Ökosystem gebildete Säuren ab <strong>und</strong> sind gleichzeitig Reaktionsraum <strong>für</strong> bodenchemische Prozesse.<br />

Sie speichern erhebliche Mengen an Kohlenstoff <strong>und</strong> Stickstoff <strong>und</strong> sind damit ein wichtiges<br />

Element im Kreislauf klimarelevanter Spurengase (v. a. CO2, N2O, CH4). Funktionsfähige<br />

Böden sind eine wesentliche Voraussetzung <strong>für</strong> stabile Waldökosysteme <strong>und</strong> <strong>für</strong> eine nachhaltige,<br />

naturnahe Waldbewirtschaftung.<br />

In Deutschland bedecken Wälder etwa ein Drittel der Landesfläche. Die Waldböden sind daher<br />

schon allein aufgr<strong>und</strong> ihres Flächenanteils von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> den Naturhaushalt.<br />

Außerdem werden die Wälder in Deutschland – im Vergleich zu anderen Ökosystemen – nur sehr<br />

extensiv bewirtschaftet. Im Ergebnis sind die Wälder vergleichsweise naturnahe <strong>und</strong> ungestörte<br />

Ökosysteme. Aufgr<strong>und</strong> dieser Tatsache stellen sie ein wichtiges Refugium <strong>für</strong> viele Tier- <strong>und</strong><br />

Pflanzenarten dar. Gleichzeitig unterliegen die Waldökosysteme jedoch einer erheblichen Belastung<br />

durch Luftverunreinigungen. In der Folge sind vielfach die Stabilität <strong>und</strong> Vitalität der<br />

Wälder eingeschränkt.<br />

1.2 Waldböden sind erheblichen Belastungen ausgesetzt<br />

1.2.1 Ausgangspunkt der natürlichen Entwicklung<br />

Der aktuelle Zustand der Waldböden ist das Ergebnis sehr langfristiger natürlicher Entwicklungen<br />

sowie anthropogener Beeinflussung. Weitere bodenbildende Faktoren sind das geologische Ausgangssubstrat,<br />

Klima, Relief, Wasser sowie die Flora <strong>und</strong> Fauna. Ein wichtiger natürlicher bodenbildender<br />

Prozess ist <strong>für</strong> viele terrestrische Standorte in unserem Klimabereich die Versauerung<br />

durch den Eintrag atmogener Kohlensäure. Dieser natürliche Versauerungsprozess läuft sehr langsam<br />

ab <strong>und</strong> spielt im Vergleich zur Größenordnung der anthropogen verursachten Stoffein- <strong>und</strong> –<br />

austräge aus den Waldökosystemen (z. B. durch atmosphärische Deposition bzw. jahrh<strong>und</strong>ertelange<br />

Streunutzung) nur eine sehr untergeordnete Rolle.<br />

1 Das Kapitel 1.0 „Aufgabenstellung der <strong>BZE</strong> <strong>II</strong>“ wurde abschließend beraten in der B/L-Besprechung am<br />

22./23.01.2003. Es fand in wesentlichen Aspekten Eingang in das Positionspapier der <strong>BZE</strong>-Experten, welches<br />

von der Forstchefkonferenz am 10/11.04.2003 bestätigt wurde

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