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BZE II-Konzeptpapier - Institut für Waldökologie und Waldinventuren

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8.5.2 Persistente organische Stoffe (Organika) 54<br />

Obligatorischer Parameter; zu Details siehe <strong>BZE</strong> <strong>II</strong>-Arbeitsanleitung, Kap. V-6.<br />

<strong>Konzeptpapier</strong> zur <strong>BZE</strong> <strong>II</strong> – Endfassung: Jan. 2007<br />

SEITE 71 VON 83<br />

Persistente organische Stoffe (POPs) sind Substanzen, die in der Umwelt nur sehr langsam<br />

abgebaut werden. Sie wurden / werden insbesondere durch menschliche Aktivitäten in<br />

größeren Mengen erzeugt <strong>und</strong> freigesetzt. Prominente Beispiele sind das Pflanzenschutzmittel<br />

DDT oder die Industriechemikalie PCB, die unter anderem beim Bauen als Dichtungsmasse<br />

oder in Kondensatoren verwendet wurde. Viele POPs sind in Deutschland bereits<br />

lange verboten. Weltweit sind sie jedoch immer noch im Einsatz.<br />

POPs reichern sich vor allem im Fettgewebe von Tier <strong>und</strong> Mensch an <strong>und</strong> entfalten langfristig<br />

schädliche Umwelt- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswirkungen. Aus allen Teilen der Welt, über<br />

Tausende Kilometer hinweg, werden POPs in der Atmosphäre transportiert <strong>und</strong> reichern<br />

sich vor allem in den arktischen Regionen an. Deshalb kann man dort hohe POP-Konzentrationen<br />

in Robben, Eisbären aber auch Menschen nachweisen, die diese giftigen Chemikalien<br />

als Endglieder der Nahrungsketten ansammeln. Die Konzentrationen liegen mittlerweile<br />

in Bereichen, in denen schädliche Auswirkungen auf das Immun- oder Nervensystem auftreten<br />

oder die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt wird.<br />

Angesichts der Gefährlichkeit <strong>und</strong> allgemeinen Verbreitung dieser Stoffe soll die <strong>BZE</strong> <strong>II</strong> genutzt<br />

werden, um die Datengr<strong>und</strong>lage über die Verbreitung der POPs bzw. die Belastung der<br />

Waldökosysteme durch POPs zu verbessern. Insbesondere werden Hintergr<strong>und</strong>gehalte zu<br />

den POPs benötigt. Die Ermittlung dieser Hintergr<strong>und</strong>gehalte ist Teil der Umsetzung der<br />

BBodSchV sowie der EU-Bodenschutzstrategie.<br />

Arbeitsteilung zwischen Forst- <strong>und</strong> Umweltseite:<br />

Die Ermittlung der Hintergr<strong>und</strong>gehalte ist ein eigenständiges Vorhaben der Umweltseite.<br />

Die dazu erforderlichen Bodenproben werden im Rahmen der <strong>BZE</strong> <strong>II</strong> gewonnen.<br />

- Die Forstverwaltungen unterstützen die Umweltseite bei der Gewinnung der Proben.<br />

Art <strong>und</strong> Umfang der Zusammenarbeit ist auf Länderebene zu regeln; dabei ist eine enge<br />

Abstimmung erforderlich.<br />

- Die Umweltseite stimmt die Probennahme auf Länderebene eng mit dem jeweiligen<br />

<strong>BZE</strong>-Beauftragten der Forstseite ab.<br />

- Die Umweltverwaltungen der Länder tragen da<strong>für</strong> Sorge, dass das Probenmaterial<br />

schnellstmöglich zum weiterverarbeitenden Labor <strong>und</strong> von dort zügig zum zentralen<br />

Analysenlabor gelangt (Logistik).<br />

Die Untersuchung der Organika ist aufgr<strong>und</strong> von Verlusten durch Oxidation oder<br />

mikrobieller Zersetzung zeitkritisch (Kühlkette!).<br />

- Die Umweltseite trägt die Kosten <strong>für</strong> die Untersuchung der Organika einschließlich<br />

zugehörigen Aufwendungen <strong>für</strong> Qualitätssicherung, Zusammenführung <strong>und</strong> Auswertung.<br />

54 Dieser Abschnitt wurde mehrfach besprochen, zuletzt bei der B/L-Sitzung am 28./29.10.2004. Das hier skizzierte<br />

Beprobungskonzept beruht auf dem Beschluss des Ständigen Ausschusses Informationsgr<strong>und</strong>lagen (StäA2) der<br />

B<strong>und</strong>/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz (LABO) vom 24./25.11.2004.

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