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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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1 Einleitung und Zielsetzung<br />

Einleitung und Zielsetzung<br />

Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum führen zurzeit zu einem enormen Anstieg des<br />

Energiebedarfs weltweit. Hierbei wird der Großteil der Energie durch die Verbrennung fossiler<br />

Brennstoffe gewonnen, deren Verbrennungsprodukt CO2 in der Atmosphäre als Treibhausgas<br />

wirkt. Nach Studien des „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) führt<br />

der anthropogene CO2 Ausstoß zu einer Erhöhung der mittleren Erdtemperatur und somit zu<br />

Veränderungen des Klimas weltweit [IPCC08]. Es wird erwartet, dass mit der zukünftigen<br />

Veränderung des Klimas hohe volkswirtschaftliche Kosten und geopolitische Spannungen<br />

einher gehen werden. Schätzungen der britischen Regierung zufolge betragen bis zum Jahr<br />

2100 die erwarteten wirtschaftlichen Schäden der Klimaänderung 5-20% der globalen Wirtschaftsleistung<br />

[STER07]. Auf politischer Ebene gibt es daher Bestrebungen die globale Erwärmung<br />

durch Reduzierung der CO2 Emissionen zu begrenzen. Technologische Maßnahmen<br />

zur Reduktion der CO2 Emissionen sind die Verbesserung der Energieeffizienz, der<br />

Umbau der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien sowie die übergangsweise<br />

Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS).<br />

Die wirtschaftlichste CO2 Abscheidung erfolgt an den größten Punktquellen, die z. Zt. fossil<br />

befeuerte Kraftwerke darstellen. Die Integration der CO2 Abscheidung kann durch die Verfahren:<br />

Post-Combustion, Pre-Combustion und Oxyfuel erfolgen. Beim Post-Combustion<br />

Prozess wird das CO2 aus dem Rauchgas nach der Verbrennung abgetrennt. Pre-<br />

Combustion erfordert ein neuartiges Kraftwerkskonzept, bei dem der fossile Brennstoff vergast,<br />

partiell oxidiert und das Produkt H2 verstromt wird. CO2 fällt in diesem Prozess als reines<br />

Gas an. Beim Oxyfuel Prozess wird der fossile Brennstoff in einem Gasgemisch aus<br />

Sauerstoff und rezykliertem Rauchgas verbrannt. Das bei diesem Prozess entstehende<br />

Rauchgas besteht größtenteils aus CO2, das abgetrennt werden kann. Sowohl im Pre-<br />

Combustion als auch im Oxyfuel Verfahren werden große Mengen Sauerstoff benötigt. Die<br />

einzige großtechnische Bereitstellung von Sauerstoff erfolgt z. Zt. über eine energieintensive<br />

kryogene Luftzerlegung. Um den Energieaufwand für die Sauerstoffbereitstellung so gering<br />

wie möglich zu halten, werden Membranen für die Abtrennung von Sauerstoff aus der Umgebungsluft<br />

erforscht.<br />

Für eine O2/N2 Trennaufgabe eignen sich besonders keramische Membranen mit elektronischer<br />

und ionischer Leitfähigkeit. Bei hohen Temperaturen und einem Sauerstoffpartialdruckunterschied<br />

zu beiden Seiten der Membran leiten diese Materialien Sauerstoff durch<br />

das Kristallgitter, wodurch hochreiner Sauerstoff hergestellt werden kann. Um den Energieeinsatz,<br />

sowie Material- und Betriebskosten möglichst gering zu halten, müssen die Membranen<br />

einen ausreichend hohen Sauerstoffdurchsatz pro Fläche aufweisen. Dieser hängt von<br />

dem verwendeten Material, den Prozessbedingungen, sowie dem Membranaufbau ab. Als<br />

Membranmaterial wird das gut untersuchte Ba0,5Sr0,5Co0,8Fe0,2O3-� (BSCF) verwendet. Das in<br />

einer perowskitischen Struktur kristallisiert. Trotz der bekannten Nachteile ist die Sauerstoff-<br />

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