View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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Ergebnisse und Diskussion<br />
3.4.2 Membranherstellung mittels sequentiellem Folienguss<br />
Beim sequenziellen Folienguss werden Membranschicht und Träger in einem Verbund als<br />
Grünfolie übereinander gegossen. Hierdurch erfolgt die Entbinderung und Sinterung von<br />
Träger und Membranschicht in einem gemeinsamen Schritt, dem Co-Firing. Unterschiede in<br />
der Sinteraktivität des Trägers und der Membranschicht können nicht, wie beim Siebdrucken,<br />
durch die Vorsinterung des Trägers angeglichen werden. Aufgrund der guten Übereinstimmung<br />
der Sinteraktivität von M-Trägern und Membranschicht, eignet sich diese Kombination<br />
für die Herstellung von geträgerten Membranen über den sequenziellen Folienguss besonders.<br />
Die Herstellung der Membranen über den sequenziellen Folienguss erfolgte in zwei Schritten.<br />
Im ersten Schritt wird die Membranschicht auf eine Polymerfolie abgegossen. Da die<br />
Polymerfolie eine ideale Unterlage darstellt, kann die Membranschicht dünn und defektfrei<br />
gegossen werden. Es wurden zwei unterschiedliche Membranschichtdicken von 20μm und<br />
70μm (gesintert) hergestellt. Ein Abguss mit einem Rakelspalt von 50μm und einer Rakelgeschwindigkeit<br />
von 250 mm/min führt nach der Sinterung zu einer 20μm Schicht. Um die Dicke<br />
zu erhöhen, wurden zwei Abgüsse übereinander durchgeführt. Zuerst wurde die Membranschicht<br />
mit einem 50μm Rakelspalt abgegossen. Diese Grünfolie wurde nach dem Trocknen<br />
durch einen zweiten Abguss mit einem Rakelspalt von 100μm übergossen. Beide Abgüsse<br />
erfolgten mit einer Rakelgeschwindigkeit von 250mm/min und führen zu einer Dicke<br />
der gesinterten Membran von 70μm.<br />
Nach der Trocknung der Membranschicht wird der Träger auf die Membranschicht gegossen.<br />
Für den Träger werden ein Rakelspalt von 1,9 mm und eine Rakelgeschwindigkeit von<br />
250mm/min verwendet. Das im Gießschlicker des Trägers enthaltene Lösungsmittel löst die<br />
organischen Additive an, so dass Membranfolie und Trägerfolie nach der Trocknung durch<br />
den Binder und Plastifizierer stoffschlüssig miteinander verbunden werden. Aus dieser Verbundfolie<br />
werden nach der Trocknung die Proben auf Maß ausgeschnitten. Anschließend<br />
werden die Proben bei 600°C entbindert um organische Bestandteile auszutreiben.<br />
Im direkten Anschluss an die Entbinderung wurden die Proben gesintert. Hierbei wurden<br />
eine Aufheiz- und Abkühlrate von 5K/min, eine Sintertemperatur von 1100°C und eine Sinterdauer<br />
von 3h verwendet.<br />
Auf diese Weise wurden 20μm und 70μm dicke Membranenschichten auf M20- und M30-<br />
Träger hergestellt. Zum Vergleich wurden Proben des bisherigen Standardträgers R15 mit<br />
einer 20μm Schicht hergestellt. Diese 5 Membrankombinationen wurden hinsichtlich ihres<br />
Mikrogefüges, der Verbundkrümmung, der He-Leckage und der Sauerstoffpermeation charakterisiert.<br />
Auf die Sauerstoffpermeation wird gesondert in Kapitel 3.5 eingegangen.<br />
Die Untersuchung des Mikrogefüges erfolgte an Querschliffen der Membranen. Bilder dieser<br />
Querschliffe sind für jede der hergestellten, geträgerten Membran in Abb. 3.22 gezeigt.<br />
Die Trägerporosität entspricht nach der Sinterung mit Schicht der Porosität die bei der Sinterung<br />
ohne Schicht (vergleich Tab. 3.2) erreicht wird. R15 Träger weisen eine Porosität von<br />
26%, M20 Träger eine Porosität von 34% und M30 Träger eine Porosität von 41% auf. Poro-<br />
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