View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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2.5 Fertigungsverfahren<br />
Grundlagen und theoretische Methoden<br />
Die Herstellung der Membranen erfolgte über verschiedene Fertigungsrouten. Membranen<br />
aus Vollmaterial wurden über uniaxiales Trockenpressen hergestellt. Vorteilhaft ist die einfache<br />
Handhabung. Nachteilig ist die inhomogene Dichteverteilung über die Probenhöhe, die<br />
bei der Sinterung zum Verzug oder Riss der Probe führen können.<br />
Wie in Kapitel 2.3.1 erläutert, ist mit der Reduzierung der Membranschichtdicke eine Erhöhung<br />
der Sauerstoffpermeation durch die Membranschicht zu erwarten. Um den Effekt einer<br />
dünnen gasdichten Membranschicht nutzen zu können, wird ein poröser Träger benötigt, der<br />
die Membranschicht stützt. Um solche geträgerten, planaren Membranen herzustellen, wurden<br />
entsprechend Abb. 2.16 zwei unterschiedliche Fertigungsrouten verfolgt.<br />
Route 1: Folienguss Träger – Siebdruck Membran<br />
Foliengeguss<br />
Träger<br />
Foliengeguss<br />
Membranschicht<br />
Zuschneiden<br />
Träger<br />
Route 2: Sequenzieller Folienguss<br />
Folienguss<br />
Träger<br />
Vorsinterung<br />
Träger<br />
Zuschneiden<br />
Verbund<br />
Siebdruck Schicht<br />
auf Träger<br />
Sinterung<br />
Verbund<br />
Abb. 2.16 Routen zur Herstellung asymmetrischer Membranen.<br />
Sinterung Verbund<br />
In Route 1 wird der poröse Träger über Folienguss im Doctor Blade Verfahren hergestellt.<br />
Die Membranschicht wird nach der Entbinderung und Vorsinterung des Trägers mittels Siebdruck<br />
aufgebracht. Durch die Vorsinterung des Trägers können Krümmungen durch Verbundspannungen<br />
reduziert werden. Jedoch ist die zusätzliche Schichtverdichtung durch die<br />
Trägerschwindung geringer als bei Siebdruck auf einem nicht vorgesinterten Träger. In Route<br />
2 wird zuerst die Membranschicht mittels Folienguss abgegossen. Auf die getrocknete,<br />
defektfreie Membranschicht wird anschließend der Träger ebenfalls im Foliengussverfahren<br />
aufgebracht. Nach dem Trocknen können Membranen der gewünschten Abmessungen aus<br />
der Folie herausgeschnitten werden. Im Anschluss muss der Verbund entbindert und gesintert<br />
werden. Mit diesem Verfahren ist es möglich große, defektfreie, planare Membranflächen<br />
kostengünstig herzustellen. Nachteilig bei diesem Verfahren ist das unterschiedliche Sinterverhalten<br />
von porösem Träger und dichter Membranschicht. Dieses führt bei der Sinterung<br />
des Verbundes zu Spannungen, die in einer Krümmung der gesinterten, asymmetrischen<br />
Membran resultieren können.<br />
Um diese Krümmungen zu vermeiden, muss die Sinteraktivität der beiden Schichten angepasst<br />
werden. Die treibende Kraft der Sinterung ist der Abbau von freier Enthalpie G.<br />
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