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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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Grundlagen und theoretische Methoden<br />

mus durch Sauerstoffionenleitung ist theoretisch eine Reinheit des O2 von 100% möglich.<br />

OTM müssen für einen ausreichend hohen Sauerstofftransport bei Temperaturen zwischen<br />

700°C und 900°C betrieben werden. 2009 wurde eine erste Pilotanlage mit einer Kapazität<br />

von 5 Tonnen O2 pro Tag, auf Basis von OTM durch AirProducts vorgestellt [CARO09]. Zielwert<br />

für den Einsatz sind 10000 Tonnen pro Tag für ein 500 MW Braunkohlekraftwerksblock<br />

[ANHE05].<br />

Die Einbindung eines Membranmoduls in den Oxyfuel Prozess kann, wie Abb. 2.4 zeigt, im<br />

3-End oder 4-End-Betrieb erfolgen [HSIE96]. Bei beiden Verfahren werden die beiden Gasräume<br />

durch eine OTM getrennt. Auf der Seite der Sauerstoffzufuhr wird die Membran mit<br />

einem sauerstoffreichen Feed-Gas (Luft) überströmt. Durch den geringeren Sauerstoffpartialdruck<br />

auf der Produkt Seite (Permeat-Seite) findet der Transport (Permeation) von der<br />

Feed-Seite zur Permeat-Seite statt. Der permeierte Sauerstoff muss anschließend auf der<br />

Permeat-Seite abtransportiert werden.<br />

3-End und 4-End Betrieb unterscheiden sich in der Art des O2-Abtransports. Beim 4-End<br />

Betrieb (Abb. 2.4 (a)) wird das permeierte O2 durch ein sauerstoffarmes Sweep-Gas abtransportiert.<br />

Als Sweep-Gas kann rezykliertes Rauchgas verwendet werden. Dieses Verfahren<br />

ist im Vergleich zum 3-End Betrieb, aufgrund eines geringeren Energiebedarfs, kostengünstiger<br />

[BEGG09]. Jedoch kommt die Membran in Kontakt mit Rauchgas. Viele der als<br />

Membran verwendbaren Materialien (z.B. Perowskite) zeigen allerdings nur geringe, oder<br />

keine Stabilität gegen die Rauchgaskomponenten CO2 und SOx [SUNA08] [THUR07].<br />

Stabilitätsprobleme spielen beim 3-End Betrieb (Abb. 2.4 (b)) eine untergeordnete Rolle, da<br />

auf ein Sweep-Gas verzichtet wird. Der permeierte O2 wird durch Unterdruck (technisches<br />

Vakuum von 100-500mbar) abtransportiert und als reines O2 dem rezyklierten Rauchgas<br />

zugeführt. So können Materialien verwendet werden, die eine hohe Sauerstofftransportrate,<br />

aber geringe Stabilität gegen Rauchgaskomponenten aufweisen. Als nachteilig gilt der höhere<br />

Energieaufwand im Vergleich zum 4-End Betrieb. Der höhere Energieaufwand ergibt sich<br />

aus der benötigten Energie für die Bereitstellung eines Unterdrucks auf der Permeat-Seite<br />

[CZYP10], um die benötigte Triebkraft für den Sauerstofftransport zu erzeugen. Der Energiebedarf<br />

wird ebenfalls durch die Wärmebereitstellung beeinflusst, da diese lediglich über den<br />

Feed-Gasstrom erfolgt. [BEGG09]. Neben den Kriterien Energieverbrauch und Rauchgasstabilität<br />

beeinflusst der Sauerstoffpartialdruckgradient die Leistung der Membran entscheidend.<br />

Hierauf wird in den folgenden Kapiteln eingegangen.<br />

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