Jahresbericht 2009/2010 - iAi
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Jahresthema<br />
Erfahrungen aus dem traditionellen Geschäft Marktanteile für Handläufe von Rolltreppen erobert.<br />
Viele Unternehmen denken derzeit noch zu stark in herkömmlichen Produktkategorien und tradierten<br />
Fach- und Branchengrenzen. Ohne sich des Problemlösungscharakters und der Anwendungspotenziale<br />
ihrer Produkte und der darin eingesetzten Technologien im Klaren zu sein, ohne<br />
zu hinterfragen, was man aus den technischen, personellen und organisatorischen Potenzialen in<br />
anderen Anwendungsbereichen noch machen kann, orientiert man sich vornehmlich an bestehenden<br />
Marktstrukturen, historischen Rollenverteilungen und gewachsenen Funktionsaufteilungen<br />
in der Wertschöpfungskette. Im Ergebnis werden die aktuellen Kernkompetenzen nicht ausgeschöpft,<br />
warten brachliegende Potenziale weiter auf ihre Entdeckung, bleiben in Summe<br />
Chancen der kreativen Neupositionierung in Wertschöpfungsketten ungenutzt.<br />
Wer mehr aus seinen Kompetenzen machen will, darf sich nicht von außen steuern lassen und<br />
allein auf Innovationsimpulse aus seinem Umfeld reagieren, der muss vielmehr beim Aufbruch<br />
zu Neuem seine eigenen Kompetenzen in den Vordergrund rücken und aktiv nach neuen Anwendungsfeldern<br />
und Verwertungsmöglichkeiten suchen. Erhebliche Chancen der kreativen<br />
Neupositionierung in Wertschöpfungsketten lassen sich erschließen, wenn auf der Basis bestehender<br />
Potenziale – egal ob Markenname oder Produkttechnologie, ob Vertriebsnetz oder Personalkompetenz<br />
– systematisch hinterfragt wird,<br />
welche Funktionen bzw. Problemlösungsbedarfe mit diesen Potenzialen noch erfüllt und<br />
welche konkreten Anwendungsfelder und Kundengruppen damit erschlossen werden können.<br />
Ein modernes Innovationsmanagement beginnt mit dieser Analyse entwicklungsfähiger Potenziale<br />
im personellen, technischen und organisatorischen Bereich. So muss der Hersteller von Baufolien<br />
mit seinen Produkten nicht auf die Funktionen „gegen Wasser absperren“ und „Wasserdampf<br />
durchlassen“ im Dachausbau begrenzt bleiben, sondern kann auch weitere Funktionen<br />
wie Speicherung, Filterung, Schalldämmung oder Wärmeregulation abdecken bzw. diese Funktionen<br />
in völlig neue Anwendungen außerhalb der Bauindustrie, etwa im Automobilbau, im<br />
Rohrleitungsbau oder der Textilindustrie einbringen. Hier schlummern erhebliche Entwicklungsoptionen.<br />
Dieser kreative Akt hebelt tradierte Begrenzungen aus und eröffnet Entwicklungschancen,<br />
die vor dem Hintergrund der eigenen Umsetzungsmöglichkeiten, aber auch der Entwicklungsabsichten<br />
und -möglichkeiten der potenziellen Kunden realistisch beurteilt werden müssen.<br />
Innovationsaktive Unternehmen nutzen diese Methode der Potenzialanalyse sehr erfolgreich als<br />
Werkzeug zur kreativ-schöpferischen Aufdeckung der Anwendungsfelder und Märkte von morgen.<br />
Der entscheidende Vorteil dieser Methode liegt darin, dass das Denken in Anwendungsfunktionen<br />
zwischen zwei getrennten Welten – zwischen der Potenzialsphäre (Technologie) und<br />
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