Jahresbericht 2009/2010 - iAi
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Kompetenzentwicklung<br />
Die Chancen „kreativer Fehler“ für die Unternehmensentwicklung nutzen<br />
Viele Organisationen schmücken sich mit dem Attribut einer fehlertoleranten Innovationskultur:<br />
Innovatives Engagement und risikofreudiges Handeln werden programmatisch eingefordert, als<br />
Intrapreneure sollen Fach- und Führungskräfte ausgetretene Pfade verlassen, durch kreatives<br />
Handeln neue unternehmerische Chancen erschließen. Gleichzeitig dienen Schlagworte wie<br />
„Null-Fehler-Kultur“ oder „Six Sigma“ zum Ausweis höchster Qualitätsstandards und operativer<br />
Exzellenz. Dogmatisch überhöhte „Null-Fehler-Prinzipien“ führen aber letztlich dazu, dass Veränderungsbewusstsein<br />
und Eigeninitiative blockiert werden: Wenn der praktizierte Umgang mit<br />
gescheiterten Versuchen in der Angst resultiert, Fehler zu begehen, werden Mitarbeiter wohlgeregelte<br />
Workflows sowie routinisiertes Handeln vorziehen.<br />
Fehler-<br />
Diskurs<br />
Fehler-Typ<br />
Ursachen der<br />
Zielverfehlung<br />
Reaktion auf<br />
Zielverfehlung<br />
Bestehende Innovationsspielräume<br />
Sabotage absichtlicher Fehler (Betrug,<br />
Sachbeschädigung, etc.)<br />
Toleranz Sanktion werden dann gemieden<br />
und neue<br />
Heimliches<br />
Scheitern<br />
absichtliches Verschleiern eines<br />
Fehlers<br />
nicht erschlossen.<br />
Flop, Patzer Nachlässigkeit, Fahrlässigkeit,<br />
Flüchtigkeit, Übermut<br />
Qualitative empirische<br />
Studien des<br />
Unterlassen<br />
Folge-Fehler<br />
Nicht-Handeln als Fehler, aufgrund von<br />
Überforderung / mangelnder Orientierung<br />
wiederholte Fehler aufgrund mangelnder<br />
Lernfähigkeit oder -bereitschaft<br />
IAI zur Initiative<br />
Kreativer Fehler<br />
des Monats in ei-<br />
Überforderung Mismatch von Kompetenz und<br />
Aufgabe / Anforderungen<br />
nemAutomobil- System-Fehler<br />
Umweltdynamik / veränderte<br />
Randbedingungen<br />
werk weisen einen<br />
Weg aus diesem<br />
„Kreativer<br />
Fehler“<br />
„Erfolgreiches Scheitern“ bei beherrschbaren<br />
Risiken & kalkuliertem Wagnis: durch Pech,<br />
Zufall oder Restrisiko<br />
Innovationsdilemma:<br />
„Fehler ist nicht gleich Fehler“: Patzer, Flops und kreative Fehler<br />
Für den Kreativen Fehler des<br />
Monats wurden Mitarbeiter honoriert, die Eigeninitiative bewiesen hatten, beherrschbare Risiken<br />
eingegangen – und dabei letztlich doch gescheitert waren. Die vom Management verliehene<br />
Auszeich-nung ermöglichte es, innovative Leistungsbereitschaft symbolisch zu würdigen und<br />
dabei die modische Forderung „Mehr Fehlertoleranz!“ differenziert mit Leben zu füllen.<br />
Fehler-Vermeidung<br />
Verbesserung & Innovation<br />
Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Bihl, G.; Kley, T.; Schwering, M. G.: „Genial daneben“ – Vom Wert des<br />
kreativen Fehlers für die Unternehmensentwicklung, in: zfo, 74. Jg., 2/2005, S. 94-98; Kriegesmann, B.; Kley, T.;<br />
Schwering, M. G.: Creative Errors and Heroic Failures: Capturing their Innovative Potential, in: Journal of Business<br />
Strategy, 26. Jg., 3/2005, S. 57-64; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Eine Kultur für kreative<br />
Fehler, in: Personalwirtschaft, 9/2005, S. 30-33; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Innovationsorientierte<br />
Personalentwicklung, in: Handbuch Personalentwicklung, 103. Erg.-Lfg., Beitrag 6.53, 2006, S. 1-28.<br />
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