Jahresbericht 2009/2010 - iAi
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Kleine und mittlere Unternehmen<br />
Zukunft braucht Innovation<br />
Innovation braucht Kompetenz<br />
Von Prof. Dr. Bernd Kriegesmann Seite 200-201<br />
Über nichts ist so schnell Einigkeit<br />
zu erzielen wie über die Notwendigkeit<br />
zur Innovation. Die euphorisch<br />
geführte Innovationsdebatte<br />
fokussiert dabei meist die Forschungsintensität<br />
von Unternehmen<br />
oder die Potenziale von Schlüsseltechnologien.<br />
Zwar ist der Wettbewerb<br />
am Standort Deutschland ohne<br />
herausragende wissenschaftliche<br />
Leistungen und exzellentes technologisches<br />
Wissen nicht zu gewinnen.<br />
Voraussetzung für wirtschaftliches<br />
Wachstum und Beschäftigung<br />
ist aber, dass dieses Wissen<br />
auch zur Anwendung kommt. Hier<br />
wird eine immer größer werdende<br />
Umsetzungslücke sichtbar. Allzu<br />
oft stoßen neue Produkte auf mangelnde<br />
Anwenderkompetenzen, unzureichende<br />
Anschlusstechniken<br />
oder eine fehlende Service- und<br />
Wartungsstruktur.<br />
Selbst „Faszinierendes“ kann<br />
scheitern<br />
Wenn aber die Aufnahmefähigkeit<br />
des Marktes unzureichend entwickelt<br />
ist, scheitert selbst ein technisch<br />
faszinierendes Produkt. So<br />
wäre wohl die Digitalkamera vor<br />
fünfzehn Jahren gefloppt, weil entsprechende<br />
PCs, das Internet oder<br />
Servicestrukturen bei Fotoshops<br />
noch nicht verfügbar waren. Und<br />
auch das Automobil setzte sich erst<br />
durch, als die Fahrzeuge auf die<br />
Anwenderkompetenzen potentieller<br />
Fahrer abgestimmt waren, Verkehrsinfrastruktur<br />
sowie Tankstellen<br />
zur Verfügung standen und vor<br />
allem ein Reparatur- und Wartungsnetzwerk<br />
aufgebaut war.<br />
Blickt man auf die Verbreitung<br />
wichtiger Innovationen in der Vergangenheit,<br />
zeigt sich, dass dabei<br />
ein Wirtschaftszweig, der bei Innovationen<br />
meist ungenannt bleibt,<br />
immer wieder eine wichtige Rolle<br />
gespielt hat: das Handwerk. So sicherte<br />
das Handwerk mit seiner<br />
Reparatur- und Wartungsinfrastruktur<br />
nicht nur den „Siegeszug“ des<br />
Automobils, sondern sorgt auch als<br />
Installateur moderner Gebäudeleittechnik,<br />
als Anwender computergesteuerter<br />
Anlagen oder als Weiterverarbeiter<br />
neuer Werkstoffe traditionell<br />
für die Verbreitung von Innovationen.<br />
Die Wahrnehmung dieser Funktion<br />
im Innovationsgeschehen gerät jedoch<br />
unter Druck. Das Bemühen<br />
um die Lösung von Elektronikproblemen<br />
unzufriedener Automobilkunden<br />
oder die Lücken im Service<br />
für Informations- und Kommunikationstechnologien,<br />
die unter weit-