Jahresbericht 2009/2010 - iAi
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Kompetenzbereich »Kompetenzentwicklung«<br />
36<br />
Forschung am IAI<br />
In den Forschungsarbeiten des IAI kristallisierte sich bereits Anfang der 80er Jahre heraus, dass<br />
die Kompetenz der Fach- und Führungskräfte den zentralen Engpassfaktor bei dynamischen<br />
Veränderungen darstellt. Vor diesem Hintergrund hat das IAI in den letzten Jahren einerseits<br />
grundlegende Fragestellungen zum Verhältnis von Kompetenz und Innovation bearbeitet. Auf<br />
der anderen Seite wurden die dabei entwickelten Modelle und Instrumente in verschiedenen Bereichen<br />
angewendet bzw. getestet. Mit seiner betriebswirtschaftlichen Perspektive ergänzt das<br />
IAI die bislang vornehmlich sozialwissenschaftlichen und pädagogischen Arbeiten zum Themenfeld<br />
Kompetenzentwicklung. Durch seine umfangreichen Forschungsaktivitäten zum Zusammenhang<br />
von Kompetenz und Innovation hat das IAI wesentlich daran mitgewirkt, dass dieser<br />
Aspekt in der Innovationsforschung und -politik zunehmend Berücksichtigung findet.<br />
Zur Strukturierung und Erfassung der Bestandteile von Kompetenz zur Innovation wurde ein<br />
Modell entwickelt, das individuelle Kompetenz als Ergebnis des Zusammenwirkens von Persönlichkeitseigenschaften,<br />
explizitem Wissen und Erfahrung, der Handlungsbereitschaft und einer<br />
organisatorisch definierten Zuständigkeit erklärt. Dieses Modell wurde in verschiedenen Projekten<br />
zur systematischen Analyse von Anforderungsprofilen und Kompetenzdefiziten herangezogen.<br />
In empirischen Untersuchungen wurde offengelegt, dass weniger Wissens-, sondern vor allem<br />
Erfahrungsdefizite der Mitarbeiter die Entwicklung innovationsaktiver Unternehmen bebzw.<br />
verhindern. Zur Förderung der Employability (Beschäftigungsfähigkeit) in dynamischen<br />
Wirtschaftsbereichen kommt daher vor allem der Professionalisierung des praktischen Erfahrungserwerbs<br />
eine herausragende Bedeutung zu. Das klassische Instrumentarium der traditionellen<br />
Aus- und Weiterbildung ist jedoch hoch professionalisiert auf den gut beeinflussbaren Bereich<br />
des expliziten Wissens ausgerichtet. Für die Vermittlung von Erfahrung als dominant handlungsbestimmendem<br />
Kompetenzbestandteil fehlen analoge Entwicklungsmuster, die Zusammenhänge<br />
sind in Teilbereichen noch gar nicht transparent. Ebenfalls offen ist, welche Muster der<br />
Arbeitsgestaltung und Unternehmensorganisation existieren, die die Kompetenz zur Innovation<br />
auf individueller und Unternehmensebene fördern, und wie einzelne Kompetenzentwicklungsmaßnahmen<br />
unter Effektivitäts- und Effizienzkriterien zu bewerten sind.<br />
Vor diesem Hintergrund befassen sich aktuelle Arbeiten des IAI mit<br />
den Zusammenhängen zwischen Systemkompetenz und Innovation,<br />
den Quellen und Vermittlungswegen von Kompetenzen und<br />
der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Kompetenzentwicklung.