Jahresbericht 2009/2010 - iAi
Jahresbericht 2009/2010 - iAi
Jahresbericht 2009/2010 - iAi
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Mut zur Partisanenstrategie macht den Aufbruch zu Neuem möglich<br />
Handlungsfreiräume und Handlungsdruck als Rahmenbedingungen für<br />
Innovationen<br />
88<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Einzelnen Personen oder kleinen Gruppen, die auf sich gestellt am Rande gewachsener Strukturen<br />
agieren, gelingt es in der Regel besser, Neuentwicklungen abseits ausgetretener Pfade voranzutreiben.<br />
Denn anders als etwa in den Konzepten zur Lernenden Organisation propagiert, lassen<br />
sich die Widerstände in solchen Innovationsprozessen nicht durch frühzeitige Information oder<br />
erschöpfende Kommunikation in Harmonie auflösen. Untersuchungen des IAI zur Organisation<br />
tiefgreifender Veränderungsprozesse zeigen: Es ist eine Art „Partisanenstrategie“, die den Aufbruch<br />
zu wirklich Neuem möglich macht. Die Handlungsfreiräume, die diesen Partisanen eingeräumt<br />
werden und der Handlungsdruck, dem solche Innovationseinheiten ausgesetzt sind – den<br />
sie sich vielfach sogar selber auferlegen –, bestimmen die Rahmenbedingungen dieser Innovatoren.<br />
Das unterscheidet diese Innovationseinheiten von „Communities of Practice“, die im Regelfall<br />
nur Denk-, aber keine Experimentierfreiräume haben und ohne Handlungsdruck zusammenkommen,<br />
um Erfahrungen auszutauschen. Das unterscheidet diese Innovationsteams auch von<br />
Qualitäts- oder Innovationszirkeln,<br />
die – mit sehr viel<br />
geringeren Zuständigkeiten<br />
ausgestattet – in ihrem ArPartisanengruppenbeitsbereich<br />
an Verbesserungsinnovationen<br />
arbeiten.<br />
Task<br />
Und das ist schließlich auch<br />
Forces<br />
der entscheidende Unterschied<br />
zu „Task Forces“, die<br />
unter extremem Handlungsdruck<br />
eingesetzt werden,<br />
Qualitätszirkel<br />
um dringliche Spezialauf-<br />
Communities<br />
gaben zu erledigen, dabei<br />
of Practice<br />
aber kaum Freiräume haben,<br />
-<br />
der Unternehmensentwick-<br />
-<br />
lung eine neue Richtung zu<br />
Handlungsfreiräume +<br />
geben.<br />
Handlungsdruck +<br />
Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.: Lernen in Organisationen – oder lernende Organisationen?, in: Personalführung,<br />
36. Jg., Heft 4/2003, S. 18-27; Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Riskante Managementirrtümer – ein kritischer<br />
Blick auf den Kernkompetenzenansatz und die Mode der wahllosen Diversifikation, Bochum 2003; Kerka,<br />
F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Zwischen Veränderungseuphorie und Innovationslethargie – Missverständnisse<br />
über Lernende Organisationen, Bochum 2004; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Ersatzhandlungen für echte Innovationen,<br />
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) Nr. 25 vom 31. Januar 2005, S. 20.