Jahresbericht 2009/2010 - iAi

Geleitwort
Mit der tiefgreifenden Finanz- und Wirtschaftskrise ist Vieles in Unternehmen unter Druck geraten,
was lange etabliert schien. Schnelle Kostensenkungsprogramme mussten angesteuert werden,
um den Abschwung zu überstehen. Dabei ist die Gefahr groß, auch die Potenziale für morgen
wegzurationalisieren und sich in einen Zustand hoher innovatorischer Unbeweglichkeit zu
manövrieren. Aber in der Krise gibt es i.d.R. – und das soll nicht zynisch klingen – positive Impulse
in Sachen Innovation. In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass zunehmender
Leidensdruck Wegbereiter für echte Innovationen ist.
Doch welche Effekte hat die aktuelle Krise auf das Innovationsgeschehen und welche Auswirkungen
für das Innovationsmanagement sind zu erwarten? Zu hoffen ist, dass die in den letzten
Jahren aufgebauten Alibiaktionen in Sachen Innovation bereinigt werden. Die mit viel Aufwand
und oft geringen Effekten eingekauften Tools des Innovationsmanagements erwecken zwar den
Eindruck hoher Professionalität, schaffen aber kaum Innovationen. In der Krise erinnert man
sich folgerichtig wieder an Schumpeter´sches Gedankengut und besinnt sich auf die Schaffenskraft
kreativer Köpfe zurück. Die „Renaturierung“ des Innovationsmanagements hat somit echte
Chancen. Der Ausbruch aus Ersatzhandlungen eröffnet dem Innovator wieder den Weg aus der
Rechtfertigungsposition in die Gestalterrolle.
Mit einer kurzen empirischen Skizze zu den Auswirkungen der Krise auf das Innovationsmanagement
und Impulsen für eine Neupositionierung möchten wir dazu beitragen, dass Innovation
aus der Programmatik der letzten Jahre in das betriebliche Realgeschehen zurückkehrt. Wir würden
uns freuen, wenn unser Jahresthema „Sind Krisenzeiten Innovationszeiten?“ Impulse für eine
Wiederbelebung des Innovationsmanagements liefern würde. Wie auch in der Vergangenheit
hoffen wir auf den kritischen Dialog mit Ihnen und bedanken uns bei allen, die uns in unserer
Arbeit unterstützen.
Bochum im Dezember 2009 Bernd Kriegesmann
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