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Rebellen für Thule - Parzifal eV

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sie Keile, weil wir ihretwegen wieder unnötigerweise Klamauk haben!"<br />

Graff klotzte ihn an: "Was heißt GvD? - -"<br />

"Ach so," meinte der Klassennachbar, "die GvD's sind unsere Gammler<br />

vom Dienst! - Lange machen es diese Typen ohnedies nicht mehr. Die<br />

bleiben immer mehr und mehr bei den Prüfungen und Schularbeiten<br />

hängen. Und wir haben zunehmend Ärger mit diesen nachgemachten<br />

Menschen. - Jetzt kriegen sie Klassenprügel!"<br />

"Und Ihr da heraußen haltet Euch fern? -"<br />

"Ach wo," erklärte der Gefragte, "Wir haben nur etwas Platz gemacht,<br />

um sie besser schubsen zu können. So von einer Ecke in die andere! - Hörst<br />

Du sie winseln? -"<br />

Einer der Nachbarschüler, der beim Stiegenaufgang auf Lauerposten<br />

stand, kam plötzlich zurückgerannt: "Husch - husch - zurück, die Profaxe<br />

kommen -"<br />

"Aha," rief Rohde in die Klasse hinein, "da ist unser Deutsch-Profax<br />

auch dabei. - Alaaaarm! - Der Germane kommt! -"<br />

Blitzartig hatte sich der Gang geleert. Graff fand gerade noch Zeit, mit<br />

wenigen Worten über die Sechste zu berichten, als auch schon die Türe<br />

aufging und der Deutschlehrer, Professor Höhne hereinkam.<br />

Die Klasse war zur Begrüßung aufgestanden. Höhne war noch einer der<br />

immer weniger Erzieher der alten Schule und wegen seiner ruhigen und<br />

geduldigen Art beliebt. Für die Schüler war er ein genaues Gegenstück zu<br />

Trinek. Er war immer ordentlich gekleidet, zeigte immer ein reines und<br />

frisches Hemd und nahm den Lehrstoff gründlich mit viel Sorgfalt durch.<br />

Die Schüler respektierten ihn. Er hatte Germanistik studiert, was ihm den<br />

Spitznamen "Germane" eintrug. Er legte Wert auf einen ordentlichen<br />

Satzbau der Sprache und auf die Beherrschung der Grammatik. Er rügte die<br />

Verwendung von Fremdwörtern, die außerhalb wissenschaftlicher<br />

Gespräche meist nur eine Halbbildung verschleiern. Er geißelte scharf die<br />

Sprachverachtung der Muttersprache, weil gerade diese in der Fülle des<br />

Wortschatzes und der Ausdrucksmöglichkeiten vielen anderen, vor allem<br />

auch der englischen, weit überlegen wäre. So nebenbei ließ er auch die<br />

Erklärung fallen, daß beispielsweise das Wort "völkisch" <strong>für</strong> andere<br />

Sprachen unübersetzbar sei und im Englischen bei<br />

Umschreibungsversuchen einen völlig anderen Sinn ergibt. Er wies den<br />

Schülern nach, daß es in anderen Sprachen <strong>für</strong> bestimmte Hinweise auch<br />

deutsche Lehnwörter gäbe, weil diese an einer<br />

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