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Rebellen für Thule - Parzifal eV

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Und auf die Edda zurückgreifend heißt es auch in der Völuspa:<br />

"Ich weiß Odins Auge verborgen<br />

Im Wasserquell Mimirs, dem weltberühmten;<br />

Met trinkt Mimir am Morgen täglich<br />

Aus Walvaters Pfände - könnt ihr weiteres verstehen?"<br />

Es besteht kein Zweifel darüber, daß des Himmelsgottes Odins Auge die<br />

Sonne ist. Er hat nur das eine Auge, da er das andere dem Wassergott<br />

Mimir als Pfand gab, um da<strong>für</strong> von diesem Weißheit zu erlangen. Schröder<br />

meint dazu, die Deutung ergäbe, daß das zweite, vom Mimir nicht mehr<br />

herausgegebene Auge nichts anderes bedeute, als das Spiegelbild der<br />

Sonne im Wasser. Diese Ansicht wird auch von den Fachgelehrten Uhland,<br />

Müllenhoff, Müller und Meinek geteilt.<br />

Das Hineindenken in die Poesie der mythenträchtigen Frühzeit läßt es<br />

verständlich erscheinen, die leuchtende Sonne als Auge des Himmelsgottes<br />

zu sehen und das andere nur in der Tiefe des Wassers zu erblicken. Die<br />

Aussage in der Völuspa meint verständlicherweise, daß der kluge<br />

Wassergott Mimir täglich am Morgen Met aus diesem von Odin gegebenen<br />

Pfand trinkt. Also aus der zweiten Sonne, die er in seiner Gewalt hat.<br />

Im Rahmen des Ganzen bleibend muß weiter ausgeführt werden, daß im<br />

Rigveda der Mond ebenfalls als Somagefäß aufgeführt wird. So besitzt der<br />

Mond, ebenso wie die Sonne, den begehrenswerten Inhalt. Auch er spendet<br />

reiche Gaben, die nur den Göttern, Halbgöttern und Seligen zugänglich<br />

sind. Er hat in der uralten Vorstellung den himmlischen Rauschtrank zu<br />

vergeben.<br />

In der 'Vedischen Mythologie', bereits 1891 in Breslau erschienen,<br />

lieferte der Gelehrte Hillebrandt den Nachweis, daß der Soma im Rigveda<br />

nicht nur als Opfertrank, sondern im erweiterten Sinne auch als Mond zu<br />

deuten ist. So gab es ein altindisches Ritual eines mystischen Mondkultes.<br />

Im Hochzeitslied des Rigveda über die Vermählung der jungen Sonne,<br />

Süryä, der Tochter des Sonnengottes Savitar mit Soma, dem Monde, wird<br />

die Verschmelzung von Sonne und Mond um das Opfertrankritual<br />

offenbar. Bereits im ersten Vers des zehnten Kapitels liest man:<br />

1 "Durch Wahrheit steht die Erde fest,<br />

Durch die Sonne der Himmel steht,<br />

Durch heiliges Recht die ädityas -<br />

Am Himmel dort der Soma steht.<br />

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