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sentieren, so daß von den hundert Vertretern, die Irland ins Parlament entsendet,<br />

nur ein Dutzend der Gesetzvorlage ernsteren Widerstand entgegensetzte.<br />

Es war dies die erste Diskussion über eine wichtige irische Frage seit dem<br />

Tode O'Connells. Sie sollte entscheiden, wer den Platz des großen Agitators<br />

an der Spitze Irlands einnehmen werde. Bis zur Eröffnung des Parlaments<br />

war John O'Connell in Irland stillschweigend als Nachfolger seines Vaters<br />

anerkannt worden. Aber bald nach Beginn der Diskussion zeigte es sich, daß<br />

er keineswegs die Fähigkeit besitzt, die Partei zu leiten; und andererseits<br />

stand John O'Connell in der Person Feargus O'Connors ein gefürchteter<br />

Rivale gegenüber. Der Führer der Demokraten -, der gleiche, von dem Daniel<br />

O'Connell gesagt hatte: „Herrn F[eargus] O'Connor können die englischen<br />

Chartisten gut und gerne behalten" - dieser Mann stellte sich mit einem einzigen<br />

Satz an die Spitze der irischen Partei. Er war es, der klar und eindeutig<br />

die Ablehnung der Zwangsbill beantragte, der es verstand, die ganze Opposition<br />

stützend um sich zu sammeln, der sich jeder Klausel einzeln widersetzte<br />

und die Abstimmung soweit irgend möglich verschleppte. Er war es, der in<br />

seinen Reden die gesamte Argumentation der Opposition gegen die Gesetzvorlage<br />

zum Ausdruck brachte; er schließlich war es, der zum erstenmal seit<br />

1835 erneut den Antrag auf Aufheben der Union [288] einbrachte - einen Antrag,<br />

den kein irisches Parlamentsmitglied gestellt hätte.<br />

Die irischen Abgeordneten haben diesen Führer mit recht saurer Miene<br />

akzeptiert. Als einfache Whigs, die sie im Grunde ihres Herzens sind, hassen<br />

sie von Grund auf O'Connors demokratische Tatkraft. Er wird den Whigs<br />

weder gestatten, die Agitation für die Aufhebung der Union weiterhin als<br />

Mittel zum Sturz der Tories zu benutzen, noch wird er dulden, daß sie die<br />

Aufhebung vergessen oder sogar das Wort aus ihrem Gedächtnis streichen,<br />

sobald sie am Ruder sind. Aber die irischen Abgeordneten, die Anhänger der<br />

Aufhebung sind, können auf keinen Fall auf einen Führer wie O'Connor verzichten,<br />

und wenn sie auch versuchen, seine wiederaufblühende Popularität<br />

in Irland zu untergraben, so sind sie doch gezwungen, sich seiner Führung<br />

im Parlament zu unterwerfen.<br />

Nach Ablauf der Session des Parlaments wird O'Connor wahrscheinlich<br />

ganz Irland bereisen, um die Agitation für die Aufhebung neu zu beleben und<br />

um die irische Chartistenpartei zu gründen. Ohne jeden Zweifel wird O'Connor,<br />

wenn er das schafft, in weniger als einem halben Jahr an der Spitze des<br />

irischen Volkes stehen., Wenn er dann in seiner Hand die Leitung der demokratischen<br />

Bewegung der drei Königreiche vereint, wird er eine Position<br />

innehaben wie vor ihm kein anderer Agitator, nicht einmal O'Connell.

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