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Smith oder Ricardo sich angeeignet haben muß so kann die Veränderung<br />

oder gar Abschaffung dieser Verhältnisse natürlich nur aus einer Veränderung<br />

dieser Klassen und ihrer wechselseitigen Beziehung hervorgehen, und<br />

die Veränderung in der Beziehung von Klassen ist - eine geschichtliche Veränderung,<br />

ein Produkt der gesamten gesellschaftlichen Tätigkeit, mit einem<br />

Wort, das Produkt einer bestimmten „geschichtlichen Bewegung". Einer geschichtlichen<br />

Bewegung kann der Schriftsteller wohl als Organ dienen, aber<br />

er kann sie natürlich nicht machen.<br />

Zum Beispiel um die Abschaffung der feudalen Eigentumsverhältnisse zu<br />

erklären, haben die modernen Geschichtschreiber die Bewegung darstellen<br />

müssen, in der sich die Bourgeoisie bis zu dem Punkt heranbildete, wo sie<br />

ihre Lebensbedingungen weit genug entwickelt hatte, um sämtliche feudalen<br />

Stände und ihre eigene feudale Existenzweise abschaffen zu können, und daher<br />

die feudalen Produktionsverhältnisse, innerhalb deren diese feudalen Stände<br />

produzierten. Die Abschaffung der feudalen Eigentumsverhältnisse und die<br />

Stiftung der modernen bürgerlichen Gesellschaft War also keineswegs das<br />

Resultat einer gewissen Doktrin, die von einem bestimmten theoretischen<br />

Prinzip als Kern ausging und daraus weitere Konsequenzen zog. Vielmehr<br />

waren die Prinzipien und Theorien, welche die Schriftsteller der Bourgeoisie<br />

während ihres Kampfes mit dem Feudalismus aufstellten, nichts als der<br />

theoretische Ausdruck der praktischen Bewegung, und zwar kann man genau<br />

verfolgen, wie dieser Ausdruck mehr oder minder utopistisch, dogmatisch,<br />

doktrinär war, je nachdem er einer weniger oder mehr entwickelten Phase der<br />

wirklichen Bewegung angehörte.<br />

Und in diesem Sinne war Engels so unvorsichtig, seinem schrecklichen<br />

Gegner, dem Staaten gründenden Herkules, vom Kommunismus, soweit er<br />

Theorie ist, als dem theoretischen Ausdruck einer „Bewegung" zu sprechen.<br />

Aber, ruft der gewaltsame Mann in biderber Entrüstung aus: „ Ich wollte<br />

die praktischen Konsequenzen urgieren, ich wollte die .Repräsentanten'<br />

des Kommunismus dahin bringen, jene Konsequenzen anzuerkennen", nämlich<br />

jene unsinnigen Konsequenzen, die für einen Mann, der nichts als phantastische<br />

Vorstellungen vom bürgerlichen Privateigentum hat, notwendig mit<br />

der Abschaffung desselben verbunden sind. Er wollte den Engels so zwingen,<br />

„allen den Unsinn zu vertreten", den er nach dem braven Plan des Herrn<br />

Heinzen »würde zutage gefördert haben". Und Reineke Engels hat den<br />

biedern Isegrimm so bitter enttäuscht, daß er im Kommunismus selbst<br />

nicht einmal mehr einen „Kern" zum „Beißen" findet und sich daher<br />

verwundert fragt, ,jwie man diese Erscheinung zubereite, um sie essen zu<br />

können"!

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