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Die Evolutionen, von denen Herr Proudhon spricht, sollen Evolutionen sein,<br />

wie sie sich im mystischen Schöße der absoluten Idee vollziehen. Zerreißt<br />

man den Vorhang dieser mystischen Ausdrucksweise, so heißt das, daß Herr<br />

Proudhon uns die Ordnung angibt, in der die ökonomischen Kategorien im<br />

Innern seines Kopfes rangieren. Es wird mich nicht viel Mühe kosten, Ihnen<br />

zu beweisen, daß dieses Arrangement das Arrangement eines sehr ungeordneten<br />

Kopfes ist.<br />

Herr Proudhon eröffnet sein Buch mit einer Abhandlung über den Wert,<br />

der sein Steckenpferd ist. Mit der Untersuchung dieser Abhandlung werde<br />

ich mich diesmal nicht befassen.<br />

Die Reihe der ökonomischen Evolutionen der ewigen Vernunft beginnt<br />

mit der Arbeitsteilung. Für Herrn Proudhon ist die Arbeitsteilung eine ganz<br />

einfache Sache. War aber nicht das Kastenregime eine bestimmte Arbeitsteilung?<br />

Und war das Zunftsystem nicht eine andere Arbeitsteilung? Und<br />

ist nicht, die Arbeitsteilung der Manufakturperiode, die in England um die<br />

Mitte des 17. Jahrhunderts beginnt und gegen Ende des 18. Jahrhunderts<br />

endet, wiederum völlig verschieden von der Arbeitsteilung in der großen, der<br />

modernen Industrie?<br />

Herr Proudhon ist so weit von der Wahrheit entfernt, daß er unterläßt,<br />

was sogar die profanen Ökonomen tun. Um von der Arbeitsteilung zu reden,<br />

hat er es nicht nötig, vom Weltmarkt zu reden. Nun! Mußte sich nicht die<br />

Arbeitsteilung im 14. und 15. Jahrhundert, als es noch keine Kolonien gab,<br />

als Amerika für Europa noch nicht existierte, als Ostasien nur durch Vermittlung<br />

von Konstantinopel existierte, von Grund auf unterscheiden von der<br />

Arbeitsteilung des 1/.Jahrhunderts, das bereits entwickelte Kolonien hatte?<br />

Das ist noch nicht alles. Was sind die ganze innere Organisation der Völker,<br />

alle ihre internationalen Beziehungen anderes als der Ausdruck einer bestimmten<br />

Arbeitsteilung? Und müssen sie sich nicht verändern mit der Veränderung<br />

der Arbeitsteilung?<br />

Herr Proudhon hat die Frage der Arbeitsteilung so wenig verstanden, daß<br />

er nicht einmal die Trennung von Stadt und Land erwähnt, die sich, zum<br />

Beispiel in Deutschland, vom 9. bis zum 12. Jahrhundert vollzogen hat. So<br />

muß diese Trennung für Herrn Proudhon zum ewigen Gesetz werden, weil<br />

er weder ihren Ursprung noch ihre Entwicklung kennt. Er spricht deshalb<br />

in seinem ganzen Buch so, als ob dieses Erzeugnis einer bestimmten Produktionsweise<br />

bis zum Jüngsten Tage fortbestände. Alles, was Herr Proudhon<br />

über die Arbeitsteilung vorbringt, ist bloß ein Resümee, und dazu noch ein<br />

sehr oberflächliches, sehr unvollständiges Resümee dessen, was Adam Smith<br />

und tausend andere vor ihm gesagt haben.<br />

Die zweite Evolution sind die Maschinen. Der Zusammenhang zwischen<br />

Arbeitsteilung und Maschinen ist bei Herrn Proudhon völlig mystisch. Jede<br />

Art der Arbeitsteilung hatte ihre spezifischen Produktionsinstrumente. Zum<br />

Beispiel machten die Menschen von der Mitte des 17. bis zur Mitte des

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