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Produktion gegen diese angeblich natürliche Bestimmung von Westindien<br />

den Kampf siegreich aufgenommen. Und dieses Westindien mit seinen natürlichen<br />

Reichtümern ist bereits eine ebenso schwere Last für die Engländer<br />

wie die Weber von Dakka, die auch von Anbeginn der Zeiten bestimmt waren,<br />

mit der Hand zu weben.<br />

Noch ein Umstand darf dabei nie aus dem Auge gelassen werden:<br />

der nämlich, daß, wie alles Monopol geworden ist, es auch heute einige<br />

Industriezweige gibt, welche alle anderen beherrschen und den sie vorzugsweise<br />

betreibenden Völkern die Herrschaft auf dem Weltmarkt sichern. So<br />

hat im internationalen Verkehr allein die Baumwolle eine viel größere kommerzielle<br />

Bedeutung als alle anderen zur Anfertigung von Bekleidungsgegenständen<br />

verwendeten Rohstoffe zusammen. Es ist wahrhaft lächerlich, wie die<br />

Freihändler auf die paar Spezialitäten in jedem Industriezweig hinweisen, um<br />

sie gegen die Produkte des alltäglichen Gebrauches in die Waagschale zu<br />

werfen, die am billigsten in den Ländern produziert werden, wo die Industrie<br />

am entwickeltsten ist.<br />

Wenn die Freihändler nicht begreifen können, wie ein Land sich auf<br />

Kosten des anderen bereichern kann, so brauchen *vir uns darüber nicht zu<br />

wundern, da dieselben Herren noch weniger begreifen wollen, wie innerhalb<br />

eines Landes eine Klasse sich auf Kosten einer anderen bereichern<br />

kann.<br />

Glauben Sie aber nicht, meine Herren, daß, wenn wir die Handelsfreiheit<br />

kritisieren, wir die Absicht haben, das Schutzzollsystem zu verteidigen.<br />

Man kann den Konstitutionalismus bekämpfen, ohne deshalb Freund des<br />

Absolutismus zu sein.<br />

Übrigens ist das Schutzzollsystem nur ein Mittel, in einem Lande die<br />

Großindustrie aufzuziehen, das heißt, es vom Weltmarkt abhängig zu machen;<br />

und von dem Augenblick an, wo man vom Weltmarkt abhängt, hängt man<br />

schon mehr oder weniger vom Freihandel ab. Außerdem entwickelt das<br />

Schutzzollsystem die freie Konkurrenz im Innern eines Landes. Deshalb<br />

sehen wir, daß in den Ländern, wo die Bourgeoisie anfängt, sich als Klasse<br />

Geltung zu verschaffen, wie zum Beispiel in Deutschland, sie große Anstrengungen<br />

macht, Schutzzölle zu bekommen. Dieselben sind für sie Waffen<br />

gegen den Feudalismus und die absolute Staatsgewalt, sie sind für sie ein<br />

Mittel, ihre Kräfte zu konzentrieren und den Freihandel im Innern des Landes<br />

selbst zu realisieren.<br />

Aber im allgemeinen ist heutzutage das Schutzzollsystem konservativ,<br />

während das Freihandelssystem zerstörend wirkt. Es zersetzt die bisherigen

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