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über seine Arbeiter, sondern der Bourgeoisklasse über die gesamte Gesellschaft,<br />

hat der Satz des Herrn Heinzen seinen Sinn verloren. Die Eigentumslosen<br />

werden natürlich von der politischen Herrschaft, soweit sie sich unmittelbar<br />

auf das Eigentum bezieht, nicht berührt.<br />

Während Herr Heinzen also eine ebenso ewige als originelle Wahrheit<br />

auszusprechen wähnte, hat er nur die Tatsache ausgesprochen, daß die<br />

deutsche Bourgeoisie die politische Gewalt erobern muß, d.h., er sagt, was<br />

Engels sagt, nur bewußtlos, nur in der braven Meinung, das Gegenteil zu<br />

sagen. Er'spricht nur pathetisch ein vorübergehendes Verhältnis der deutschen<br />

Bourgeoisie zur deutschen Staatsmacht als eine ewige Wahrheit aus,<br />

und zeigt so, wie man aus einer „Bewegung" einen „festen Kern" macht.<br />

„Die Ungerechtigkeit in den Eigentumsverhältnissen", fährt Herr Heinzen<br />

fort, „wird nur durch die Gewalt aufrechterhalten."<br />

Entweder versteht Herr Heinzen hier unter „der Ungerechtigkeit in den<br />

Eigentumsverhältnissen" den obenerwähnten Druck, den die deutsche Bourgeoisie<br />

selbst noch in ihren „heiligsten" Interessen von der absoluten Monarchie<br />

erleidet, und dann wiederholt er nur das Ebengesagte - oder er<br />

versteht unter „der Ungerechtigkeit in den Eigentumsverhältnissen" die<br />

ökonomischen Verhältnisse der Arbeiter, und dann hat seine Offenbarung<br />

folgenden Sinn:<br />

Die jetzigen bürgerlichen Eigentumsverhältnisse werden „aufrechterhalten"<br />

durch die Staatsmacht, welche die Bourgeoisie zum Schutz ihrer Eigentumsverhältnisse<br />

organisiert hat. Die Proletarier müssen also die politische<br />

Gewalt, wo sie schon in den Händen der Bourgeoisie ist, stürzen. Sie müssen<br />

selbst zur Gewalt, zunächst zur revolutionären Gewalt werden.<br />

Herr Heinzen sagt bewußtlos wieder dasselbe, was Engels sagt, aber wieder<br />

in der treuherzigen Überzeugung, das Gegenteil zu sagen. Was er sagt,<br />

meint er nicht, und was er meint, sagt er nicht.<br />

Wenn übrigens die Bourgeoisie politisch, d.h. durch ihre Staatsmacht<br />

„die Ungerechtigkeit in den Eigentumsverhältnissen aufrechterhält", so<br />

schafft sie dieselbe nicht. Die durch die moderne Teilung der Arbeit, die<br />

moderne Form des Austausches, die Konkurrenz, die Konzentration usw.<br />

bedingte „Ungerechtigkeit in den Eigentumsverhältnissen" geht keineswegs<br />

aus der politischen Herrschaft der Bourgeoisklasse hervor, sondern umgekehrt,<br />

die politische Herrschaft der Bourgeoisklasse geht aus diesen modernen, von<br />

den bürgerlichen Ökonomen als notwendige, ewige Gesetze proklamierten<br />

Produktionsverhältnissen hervor. Stürzt daher das Proletariat die politische<br />

Herrschaft der Bourgeoisie, so wird sein Sieg nur vorübergehend, nur ein<br />

Moment im Dienst der bürgerlichen Revolution selbst sein, wie Anno 1794,

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