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Die Monarchie, wie jede andre Staatsform, belastet nach der materiellen<br />

<strong>Seite</strong> hin die arbeitende Klasse direkt nur in der Form von Steuern. Die<br />

Steuern sind das Dasein des Staats, ökonomisch ausgedrückt. Beamten und<br />

Pfaffen, Soldaten und Ballettänzerinnen, Schulmeister und Polizeischergen,<br />

griechische Museen und gotische Türme, Zivilliste und Rangliste - der gemeinschaftliche<br />

Samen, worin alle diese fabelhaften Existenzen embryonisch<br />

schlummern, sind die - Steuern.<br />

Und welcher räsonierende Bürger hätte nicht das verhungernde Volk<br />

auf die Steuern, auf das Sündengeld der Fürsten, als die Quelle seines Elends<br />

verwiesen?<br />

Die deutschen Fürsten und die deutsche Not! In andern Worten: Die<br />

Steuern, von denen die Fürsten prassen und die das Volk mit seinem Blutschweiß<br />

bezahlt!<br />

Welch unerschöpflicher Stoff für deklamierende Menschenretter!<br />

Die Monarchie verursacht viele Kosten. Kein Zweifel. Seht nur den nordamerikanischen<br />

Staatshaushalt an und vergleicht, was unsere 38 Duodezvaterländer<br />

bezahlen müssen, um verwaltet und gemaßregelt zu werden! Den<br />

polternden Ausbrüchen dieser eingebildeten Demagogie antworten nicht die<br />

Kommunisten, nein, die bürgerlichen Ökonomen, wie Ricardo, Senior usw.,<br />

mit zwei Worten.<br />

Das ökonomische Dasein des Staats sind die Steuern.<br />

Das ökonomische Dasein des Arbeiters ist der Arbeitslohn.<br />

Zu bestimmen: Das Verhältnis zwischen Steuern und Arbeitslohn.<br />

Der durchschnittliche Arbeitslohn wird durch die Konkurrenz notwendig<br />

auf das Minimum reduziert, d.h. auf einen Lohn, der den Arbeitern erlaubt,<br />

ihre Existenz und die Existenz ihrer race notdürftig zu fristen. Die Steuern<br />

bilden einen Teil dieses Minimums, denn der politische Beruf der Arbeiter<br />

besteht eben darin, Steuern zu zahlen. Würden sämtliche Steuern, die auf der<br />

Arbeiterklasse ruhen, radikal abgeschafft, so wäre die notwendige Folge, daß<br />

der Arbeitslohn um den ganzen Steuerbetrag, der heutzutage in ihn eingeht,<br />

vermindert würde. Entweder würde dadurch der Profit der Arbeitgeber unmittelbar<br />

in demselben Maß steigen, oder es hätte nur eine Veränderung in<br />

der Form der Steuererhebung stattgefunden. Statt daß der Kapitalist im<br />

Arbeitslohn heute zugleich die Steuern vorschießt, die der Arbeiter zahlen<br />

muß, würde er sie nicht mehr auf diesem Umweg, sondern direkt an den Staat<br />

zahlen.<br />

Wenn in Nordamerika der Arbeitslohn höher steht als in Europa, so ist<br />

das keineswegs die Folge seiner geringem Steuern. Es ist die Folge seiner<br />

territorialen, kommerziellen und industriellen Lage. Die Nachfrage nach

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