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der S[ank]t Grobianist die sittliche Genugtuung, daß er mit Überzeugung<br />

dumm und gemein, also ein Kerl von ganzem Zeug ist.<br />

Was aber auch die „Tatsachen" machen mögen, die selbst der große Karl<br />

Heinzen ruhig „ihren Lauf vollenden" läßt: „Ich", ruft er aus, indem er sich<br />

dreimal an die biedre Brust schlägt, „ich trage unterdessen mein Prinzip<br />

ohne Scheu mit mir herum und werfe es nicht hinter die Hecke, wenn mich<br />

jemand danach fragt."<br />

Heinrich LXXII. von Reuß-Schleitz-Ebersdorf reitet nun auch an die<br />

20 Jahre auf seinem „Prinzip" herum.<br />

NB. Wir empfehlen den Lesern der „Deutschen-Brüsseler-Zeitung" die<br />

Kritik von Stephan 1 : „Der Heinzen'sche Staat." Der Verfasser hat natürlich<br />

nur an Herrn Heinzen den Anlaß genommen, er hätte sich ebensogut an<br />

jeden andern literarischen Strohwisch Deutschlands halten können, um dem<br />

räsonierenden, schimpfenden Kleinbürger gegenüber den Standpunkt des<br />

wirklich revolutionären Arbeiters geltend zu machen. Herr Heinzen weiß<br />

Stephan nicht anders zu antworten, als indem er zunächst beteuert, seine<br />

Schrift sei ein Machwerk; soweit die sachliche Kritik. Da er die Person<br />

Stephans nicht kennt, so hilft er sich damit, ihn kurzweg Gamin und Kommis-Voyageur<br />

2 zu schimpfen. Aber sein Gegner ist noch nicht schlecht genug,<br />

er verwandelt ihn zuletzt noch in einen Polizeidiener. Man sehe übrigens, wie<br />

gerecht diese letzte Anklage ist, da die französische Polizei, wahrscheinlich<br />

im Einverständnisse mit Herrn Heinzen, 100 Exemplare der Stephanschen<br />

Broschüre konfisziert hat.<br />

Nachdem Herr Heinzen in der angegebenen Weise dem Arbeiter Stephan<br />

eine praktische moralische Lektion gegeben, apostrophiert er ihn mit folgender<br />

biedermännischer Wendung:<br />

„ Ich meinerseits, wie gern ich auch mit einem Arbeiter mich in Erörterungen eingelassen<br />

hätte, kann in der Insolenz kein Mittel erkennen, die Kompetenz zu ersetzen."<br />

Die deutschen Arbeiter werden sich gehoben fühlen durch die Aussicht,<br />

daß der Demokrat Karl Heinzen sich mit ihnen in Erörterungen einläßt, sobald<br />

sie hübsch bescheiden dem großen Mann gegenübertreten. Herr Heinzen<br />

sucht seine Inkompetenz gegenüber Herrn Stephan durch die Insolenz<br />

seines Ausfalls zu decken.<br />

K.M.<br />

Geschrieben Ende Oktober 1847.<br />

1 Stephan Born - 2 Straßenjunge und Handlungsreisender

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